Vollblutveredler der

französischen Sportpferdezucht

 

© Otmar Beyer de Béhaux

 

Die Stutenbasis des Selle Français

Das französische Sattelpferd hat seit dem letzten Krieg eine Entwicklung genommen, die der holsteinischen sehr ähnlich ist. Da auch die Ausgangsbasis sehr ähnlich war, sind die beiden Zuchten durchaus miteinander zuvergleichen.

Der Selle Français war damals noch in Regionalzuchtbücher aufgesplittert, genau wie es heute in Deutschland noch der Fall ist. Das Hochzuchtgebiet lag jedoch damals schon in der Normandie, besonders um die beiden Staatsgestüte Le Pin und Saint Lô, wobei dem letzteren eine besondere Bedeutung, als Zentrum der Sattelpferdezucht, zukommt.

Es handelte sich zu jener Zeit um ein schweres Warmblutpferd, das sowohl der Armee als Zugpferd, als auch der Landwirtschaft als Arbeitspferd diente. Die Armee benutzte damals noch die leichteren Modelle als Kavalleriepferd, in Konkurrenz mit dem Anglo-Araber. Als dann mit der fortschreitenden Motorisierung dieser beiden Hauptabnehmer die Nutzungsbreite für Pferde immer stärker abnahm, tendierten die Nationalgestüte zu einer Verstärkung des Modells. Daraufhin schlossen sich einige Züchter zusammen, um ein leichtes, gängiges Sportpferd unter besonderer Berücksichtigung der Springveranlagung zu züchten.

Die Veredlung erfolgte auf die gleiche Art und Weise wie in Deutschland, durch Einkreuzung der beiden Vollblutrassen, Engländer und Araber, und des Anglo-Arabers. Es steht jedoch ausser Zweifel, dass besonders der englische Vollblüter den Selle Français in den Anfangsjahren geprägt hat.

Die heute existierenden Hengstlinien gehen, mit einer, allerdings kapitalen, Ausnahme, alle auf Hengste der Nachkriegszeit zurück. Die alten Hengstlinien treten nur noch in den hinteren Generationen der Stutenstämme auf. Die einzige Vorkriegsvollbluthengstlinie, die auch heute noch existiert geht auf den Vollblüter Orange Peel xx von Jus d'Orange xx zurück. Dieser Hengst deckte in den zwanziger und dreissiger Jahren in der Normandie.

Die wichtigsten englischen Vollblüter der Nachkriegszeit waren Furioso xx, Ultimate xx, Fra Diavolo xx und Rantzau xx. Weiterhin muss man L'Alcazar xx, Foudroyant II xx, Ivanoé xx, und Le Mioche xx nennen.

Der bedeutenste Anglo-Araber war Nithard. Seine Nachkommen haben sich immer durch, für Anglo-Araber, sehr gute BSO-Werte ausgezeichnet.

Die Vollblüter Micipsa xx und Samaritain xx, welche besonders in der AA-Zucht eingesetzt worden sind, haben durch ihre AA-Hengstnachkommen auch die SF-Zucht beeinflusst. Es gibt jedoch keine, von einem Anglo-Araber ausgehende, Hengstlinie, die über die 2. Generation hinausgeht.

Die SF-Zucht hat jedoch, im Gegensatz zu den deutschen Zuchten, nie eine Verringerung des Vollblutveredlereinsatzes erfahren. Dies liegt an der Bedeutung der Staatsgestüte und deren Hengsten. Jeder gekörte Hengst einer der vom staatlichen Zuchtbuch betreuten Rasse, der von einem Staatsgestüt aufgestellt ist, ist prinzipiell für die SF-Zucht anerkannt. Jeder Züchter entscheidet, welchen Hengst er zum Decken nimmt, selbst wenn es z.B. ein Traberhengst ist. Da auch in Frankreich immer Vollblüter und Anglo-Araber gezogen wurden, für beide Rassen ist Frankreich einer der bedeutensten Produzenten, waren zu jeder Zeit die von den Nationalgestüten aufgestellten Veredlerhengste den Züchtern zugänglich.

Im Gegensatz zu Deutschland sind aber auch alle Stuten, die in ein anerkanntes französisches Stammbuch eingeschrieben sind, prinzipiell Selle Français produzierend. Das heisst, dass Fohlen von jeder eingetragenen Araber-, Traber-, Anglo-Araber- und Vollblutstute, wenn diese entsprechend angepaart wird, in das Selle Français-Stutbuch eingetragen werden können.

Die SF-Stutenbasis ist seit 1989 zahlenmässig fast so stark wie die Stutenbasis des französischen Trabers. 1989 wurden 16049 Stuten von Hengsten zur Produktion von SF gedeckt. Das Verhältnis der von SF-Hengsten und rassefremden Hengsten gedeckten Stuten ist ungefähr 2 : 1. Man stellt jedoch regional grosse Unterschiede fest, da in der Normandie durchschnittlich mehr als 70% der Stuten von SF-Hengsten gedeckt werden, wogegen in Angers nur noch 36% von diesen gedeckt werden, gleichzeitig verzeichnet man hier einen starken Anstieg der Vollblutdeckungen. Angers und Le Pin sind die Zentren der französischen Vollblutzucht. Im Südwesten endlich, im Hochzuchtgebiet des Anglo-Arabers, werden nur noch knapp 15% von SF-Hengsten gedeckt. Die Deckzahlen für das Jahr 1991 bei Aufsplitterung in Rasse des Hengstes und Rasse der Stute zeigen, dass die AA-Hengste, nach einem Einbruch am Anfang der 80iger Jahre, immer mehr Stuten zur SF-Produktion decken, während gleichzeitig und zudem auch kontinuierlich die von Vollbluthengsten gedeckten Stuten zur SF-Produktion immer weniger werden.

Bei Untersuchungen der Herkunft der Beschäler kann man feststellen, dass mehr als 75% aus der Normandie stammen und so das wertvolle Erbgut des Hochzuchtgebietes in das ganze Zuchtgebiet getragen haben. Heute findet man Stuten mit grosszügigem Rahmen und Kaliber fast nur noch in der Normandie, wo sie wenig im Sport eingesetzt, fast sofort in die Zucht gehen. Letzter aber wichtger Punkt ist die Exterieurbeurteilung nach 'modelle et allures' - Modell und Grundgangarten - wie die Franzosen sagen. Hier kennen die Franzosen nicht die Vereintheitlichung wie sie in allen deutschen Warmblutzuchtbüchern der Fall ist. Die zu beurteilenden Pferde werden, ihrer Grösse nach, in Gruppen geteilt und innerhalb dieser Gruppen plaziert. Bei dieser Art der Bewertung ist die Vereinheitlichung des Types natürlich bedeutend schwieriger als bei der einheitlichen Typbewertung wie sie zum Beispiel das Holsteiner Zuchtbuch kennt.

Die Vollbluthengste der ersten Stunde

Unter diesen Vollblutvererbern waren es besonders jene 4, die hervorragend einschlugen und deren Hengstlinien auch heute noch bestehen. Die Linie des Orange Peel xx bestand schon vor allen anderen, da er seit 1925 im Deckeinsatz stand. Er hat aber nur wenige qualitätsvolle Söhne gebracht.

Die Hengstlinien des Furioso xx und des Rantzau xx sind unter diesen 5 die kleinsten, da ihre bedeutensten Vertreter im Ausland stehen oder bis zu ihrem Tode dort gestanden haben. Es waren, bzw sind die Hengste Furioso II, Futuro und Cor de la Bryere. Während Cor de la Bryere seit 1992 jedoch seinen ersten gekörten französischen Sohn im Nationalgestüt Les Bréviaires stehen hat, haben die beiden Furioso-Nachkommen keine gekörten franz. Söhne in Frankreich. Während jedoch noch mehrere gute Rantzau-Söhne im aktiven Deckeinsatz stehen, hat Furioso xx keinen gekörten Sohn mehr. Er hat jedoch eine immense Bedeutung gewonnen durch die Mutter des Starvererbers Jalisco B, Tanagra, die eine Furioso-Tochter ist.

Unter den drei restlichen Hengstlinien ragt zur Zeit die des Orange Peel xx besonders heraus. Ihr gehören die Starvererber Jalisco B, Galoubet A und I Love You an; alle drei sind Almé-Söhne. Weiterhin gehören zu dieser Hengstlinie Elf III, Fair Play II und Double Espoir, um nur einige zu nennen.

Die Hengstlinien des Ultimate xx und des Fra Diavolo xx hatten jedoch bis vor kurzem noch ihre Starvererber, die an Bedeutung hinter Almé sicher nicht zurückstehen. Dies waren Grand Veneur und Uriel.

Diesen Hengstlinien gehören fast 90% aller gekörten Hengste der Rasse Selle Français an.

Die Bedeutung der Veredlerhengste ist, wie die Zahl von 90% zeigt, extrem gross für die ganze SF-Zucht. Besonders muss jedoch erwähnt werden, dass diesen Vollblütern, und in wenigstem genauso starkem Masse ihren Söhnen, überdurchschnittliche viele Stuten unbekannter bzw nicht anerkannter Herkunft zugeführt wurden. Dieses ist besonders bei den Furioso- und Rantzau-Söhnen spürbar und wahrscheinlich mit einer der Gründe, weshalb diese beiden Hengstlinien weniger stark entwickelt sind. Weiterhin hat besonders Rantzau xx unter einem sehr schlechten Ruf gelitten, der sich auf seine Söhne übertragen hat.

Die aktuellen Vollblüter

Zu den guten Vollblütern der 60iger, 70iger und 80iger Jahre kann man Moon Mountain xx, Night and Day xx, Rakosi xx, Pot d'Or xx, Canapville xx, Turner xx, Gaur xx, Benroy xx und St Brendan xx rechen. Diese Hengste decken alle nicht mehr. Benroy xx, Pot d'Or xx, Turner xx und Night and Day xx haben schon unter ihren Söhnen, im Gegnsatz zu den anderen Hengsten, hervorragende Vererber.

Von den Vollblutbeschälern die noch im Deckeinsatz stehen sind relativ viele Söhne gekört worden. Ohne der Entwicklung vorgreifen zu wollen, kann man heute 2 Vollbluthengste besonders herausheben : Count Ivor xx (HN) und Laudanum xx. Beide haben hervorragende BSO-Werte und eine grosse Anzahl von gekörten Söhnen. Laudanum xx als Privathengst wird etwas weniger benutzt, was wahrscheinlich auch eine Frage der Decktaxe ist.

Weiterhin muss man auch Rubloff xx nennen, der, über Sir Ivor xx, ein Halbbruder zu Count Ivor xx ist. Auch er besitzt einen überdurchschnittlich guten BSO-Wert. Im Gegensatz zu seinem Halbbruder ist er jedoch Privathengst.

Zwei junge Hengste haben einen sehr guten Einstand gehabt und zeichnen sich durch gute BSO-Werte oder ein sehr gutes Modell aus : King's Road xx und What A Joy xx.

Die Körung der Vollbluthengste

Die Körung der Vollbluthengste erfolgt auf Grund der Rennerfolge. Bei dieser Leistungskörung spielen Exterieurerwägungen absolut keine Rolle. Diese so gekörten Hengste dürfen pro Jahr 5 Vollblutstuten decken.

Der Besitzer kann beim Zuchtbuch eine weitergehende Deckerlaubnis beantragen. Eine Kommission des Landwirtschaftsministeriums entscheidet dann, ob diesem Antrag stattgegeben wird und wieviele Deckscheine der Hengst bekommt.

Der Besitzer eines Vollbluthengstes kann, wenn sein Hengst angekört ist, eine Deckerlaubnis für die Sportpferdezucht beantragen. Eine Kommission des Landwirtschaftsministeriums entscheidet über diesen Antrag und über die Anzahl der Deckkarten. In die Entscheidung fliessen Erwägungen über Exterieur und Grundgangarten mit ein. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Rennspezialität (Flach- oder Hindernissrennen) des vorgeführten Pferdes.

Hengste, die von den Nationalgestüten aufgestellt sind, haben automatisch die Deckberechtigung in der Sportpferdezucht und die erweiterte Vollblutdeckberechtigung. Einige wenige Nationalhengste werden jedoch, trotz der prinzipiellen Anerkennung, nicht in der Sportpferdezucht eingesetzt.

Für die Nationalhengste gibt es aber eine andere Bedingung : ein Hengst, der weniger als 5 Stuten in einer Saison deckt, wird abgekört.

Die besten Vollblutbeschäler der Selle Français-Zucht

Bevor die besten Vollbluthengste der französischen Sattelpferdzucht vorgestellt werden, muss folgendes gesagt sein. Die meisten der französischen Hengstlinien gehen auf einen der Vollbluthengste zurück, die nach dem 2. Weltkrieg importiert und angekört wurden. Es gibt nur eine Ausnahme : die Hengstlinie des Orange Peel xx. Orange Peel xx ist ein französischer Vollblutbeschäler aus dem St Simon-Zweig. Von seinen 19 Söhnen gewannen nur wenige eine gewisse Bedeutung. Doch auch hier bestätigt eine Ausnahme die Regel : The Last Orange. Dieser im Jahre 1941 geborene Halbbluthengst hat die Linie seines Vaters zu einer der wichtigsten Frankreichs gemacht. Sein alles überragender Sohn Ibrahim wird von den Franzosen als der Vater der modernen Sportpferdezucht angesehen. Er ist der Vater der Spitzenvererber Quastor, Almé, Digne Espoir, Double Espoir, Elf III und Ukase. Insgesamt stehen mehr als 50 Hengste, Söhne Ibrahims, im Deckeinsatz in einem, meistens europäischen, Land. Unter seinen Enkeln finden wir die aktuellen Starvererber des Selle Français : Galoubet A, Jalisco B und I Love You, alle drei von Almé und Fair Pay III und Huit de Coeur von Quastor und andere.

Der 2. Orange Peel-Sohn, der noch eine Rolle spielt ist Plein d'Espoirs. Er beeinflusst das Zuchtgeschehen von heute noch über seine Nachkommen Artichaut und Muguet de Manoir.

Die noch im Rampenlicht stehen Zweige dieser Hengstlinie sind die des Plein d'Espoirs und des Ibrahim, wobei von Ibrahim 5 neue Äste ausgehen : Almé, Quastor, Elf III, Ukase und Double Espoir. Die Starverber, die allen bekannten Hengste Jalisco B, Galoubet A, I Love You, Quidam de Revel, Quito de Baussy, um nur einige zu nennen, sind alle Alménachkommen. Seit einiger Zeit macht jedoch, zumindest in der Zucht, auch der Quastorenkel Narcos II von sich Reden.

Die besten in der Holsteiner Zucht deckenden Alménachkommen sind ohne Zweifel Athlet und Alcatraz.

Der Quastorsohn Othello hat in Holstein keine bleibende Erinnerung hinterlassen, da er als Fuchs sehr stark benutzt wurde und er auch nur kurze Zeit im Zuchtgebiet blieb.

Die anderen grossen, weil alten Linien sind ihrer Bedeutung nach : Ultimate xx und Fra Diavolo xx. Es folgen Furioso xx und Rantzau xx. Dann gibt es noch einige modernere Vollblüter, die der Zucht gute Hengste hinterlassen haben : Night and Day xx, Benroy xx, Pot d'Or xx, St Brendan xx, Largny xx und Turner xx sind die wichtigsten. Diese Hengstlinien sind jedoch, noch, unbedeutend.

(Les pedigrees sont à consulter dans la section 'pedigrees' sous-section 'améliorateurs'.)

 

Benroy xx

Der 1971 in England geborene, 166 cm große Fuchshengst steht seit 1976 in Frankreich in der Zucht. Verstorben 1991 gehörte er mit einem BLUP-Wert Springen von +19 (0.91) ohne jede Frage zu den besten Vollblutbeschälern. Er war im Nationalgestüt St Lô, im Hochzuchtgebiet des Selle Français in der Normandie stationniert.

Er geht in seiner väterlichen Abstammung auf Blandford zurück und führt unter anderen auch Persian Gulf, der den Holsteiner Züchtern ja als Grossvater Marlons ein Begriff ist. Der Grossvater mütterlicherseits ist auch kein Unbekanter, da es sich um Never Say Die, einen der besten Nasrullah - Söhne handelt. In Benroy Pedigree tauchen zwei Linien in konzentrierter Form auf : Blandford ist dreimal vertreten und Phalaris viermal, davon zweimal über Fairway und einmal über Pharos - Nearco. Erwähnt werden sollte auch, dass Blue Peter in der 4. Generation auftritt; Blue Peter, der mit seinem Enkel Ladykiller einen für die Holsteiner Zucht überragenden Warmblutveredler stellte. Benroy hat in Laudanum und Ultimate nahe Verwandte, die in der SF-Zucht für ihre hervorragende Vererbung bekannt sind oder waren.

Double Jump ist als Sieger 5 grosser Rennen bekannt geworden, davon zwei Gruppe I-Rennen. In seiner absteigenden mütterlichen Linie muss besonders Precious Polly herausgehoben werden, die die Enkelin einer der wichtigen Vollblutenstuten ist. Ihre Grossmutter, Pretty Polly, ist eine Ahne der Vollblutvererber Cappiello, Supreme Court, Donatello II um nur einige zu nennen.

Als Hengst für die Warmblutzucht wurde Benroy von den Nationalgestüten in Grossbritannien gekauft und in der Normandie aufgestellt. Seine Rennkarriere ist nicht überragend, da er bei 11 Starts nur ein Rennen, über 2400 m, gewinnen konnte.

Leider sollte ihm keine lange Vererberlaufbahn beschieden sein da er nach nur knapp 12 Jahren Deckeinsatz verendete. Im Gegensatz zu den meisten Vollblutbeschälern hat er fast sofort durchschlagenden Erfolg gehabt. Er hat nie ein Nachlassen des Interesse einstecken müssen wie so bekannte Vollblutbeschäler Furioso und Rantzau und einer seiner direkten Konkurrenten Count Ivor.

Die bekanntesten Benroynachkommen sind der Landbeschäler Papyrus de Chivre, der Privathengst Remus und die Fontainebleaufinalistin Nacelle de la Cour, die bei 12 Turnierenstarten 12 mal ohne Abwurf zurückkam, darunter eine doppelte fehlerfrei Runde beim franz. Championnat der jungen Pferde in Fontainebleau. Auch der frühzeitig nach Belgien exportierte Little John ist ein Benroysohn : Little John ist Champion der Fünfjährigen in Frankreich und Gewinner in CSI-Turnieren.

Benroy gibt gerne seine Fuchsfarbe an seine Nachkommen weiter. Fast alle seine Nachkommen sind Leistungspferde.

Er kreuzt gut sowohl mit hoch im Blut stehenden Stuten (daher Remus), als auch mit Stuten, die erst in der 4. Generation Vollblut führen. Es ist anzumerken, dass Benroy seine besten Nachkommen mit Stuten mit Orange Peel-Blut gebracht hat (Little John, Nacelle de la Cour, Papyrus de Chivre).

 

Count Ivor xx

Dieser braune, aus amerikanischen Linien gezogene Beschäler wurde 1975 geboren und steht seit 1980, seinem Körjahr, im Nationalgestüt St Lô. Er ist der Nationalveredlerhengst mit dem besten Springindex (+22 - 0.90). Er hat noch eine glänzende Karrier als Vererber vor sich, da er, noch relativ jung, sich schon stark profiliert hat und ganz ausgezeichnete gekörte Söhne gebracht hat. Er deckt ausschliesslich in der Warmblutzucht.

Count Ivor's Rennkarriere ist nur mittelmässig verlaufen, da er von 10 Rennen 2 gewinnen konnte und 4 mal einen 2. Platz belegte. Für einen in der Warmblutzucht eingesetzten Hengst sind dies jedoch gute Leistungen.

Count Ivor gehört über seine aufsteigende Vaterlinie zu den Nearconachkommen und zwar über Hengste, die auch in Deutschland in der Warmblutzucht bekannt sind : Turn To - Royal Charger. Weiterhin führt er über die Mutter seines Grossvaters, Somethingroyal, St Simon-Blut. Die Vererberkarriere von Sir Ivor ist eine Paradebeispiel, das seines gleichen sucht : er ist der Vater von mehr als 1200 Rennsiegern und weist eine Nachkommenrenngewinnsumme von mehr als 20 Millionen Dollar auf.

Sir Ivor hat einen weiteren Vollblutsohn, Rubloff, der einen guten positiven BLUP-Wert hat.

Die Mutterlinie Count Ivors ist interessant, da hier der auch in Frankreich bekannte und wichtige Son in Law in der 6. Generation auftritt. Allerdings muss auch gesagt werde, dass Herbager, der Muttervater, in der französischen Sportpferdezucht nicht besonders beliebt ist, was vielleicht seine, zuerst, sehr vorsichtige Verwendung erklärt.

Am Anfang seiner Vererberlaufbahn litt er sehr unter der Konkurrenz des oben aufgeführten Hengstes Benroy. Im Gegensatz zu diesem musste Count Ivor um jede ihm zugeführte Stute kämpfen. Seine Erfolge brachten ihm dann eine Plazierung unter den 5 besten Vererbern Frankreichs, ohne das dieses die Einstellung der Züchter grundlegend änderte. Dieses mässige Interesse liegt vielleicht an seiner amerikanischen Herkunft und der Präsenz von Herbager im Stammbaum. Der Erfolg kam jedoch mit den Jahren und der Regelmässigkeit und der Qualität seiner Nachkommen. Jetzt ist er jedes Jahr mehr als ausgebucht und die ihm zugeführten Stuten werden ausgelost.

Seine ältesten Nachkommen sind gerade 11 Jahre alt, stehen also erst jetzt voll in ihrer Karriere. Dies ist auch der Grund für das Fehlen der Ausnahmepferde. Er besitzt jedoch enorm viele sehr talentierte Söhne und Töchter, die im Parcours sehr gute Leistungen bringen. So war er bereits mehrmals unter den 5 erfolgreichsten Vätern von Sportpferden für sein Körjahr.

Die Stuten die ihm zugeführt werden, sollen viel Rahmen und eine gute Grösse besitzen. Es sind meistens Zuchtstuten, die wenig oder keine Turniere gegangen sind. Sie führen selten mehr als ein Vollblut in den ersten Generationen, bringen also einen eher grosszügigen Rahmen mit und stehen über viel Boden. Die leichten Stuten, Pariser Stuten wie die normannischen Züchter manchmal sagen, sind weniger geeignet, da den Produkten dann, bei viel Temperament und Leistungswillen, zur Zucht die nötige Stärke fehlt. Stuten dieses Kalibers findet man fast nur noch in der Normandie und einige wenige in den angrenzenden Regionen.

 

Fra Diavolo xx

Fra Diavolo deckte von 1945 bis 1959 in St Lô und gehört zu den großen Linienbegründern des SF. Geboren 1938 war dieser schwarzbraune Hengst recht klein, 161 cm, paßte also hervorragend zu den großen, schweren Stuten des Anglo-Normannen.

Der Stammbaum von Fra Diavolo vereinigt in den 3 ersten Generationen drei der bedeutensten Hengste der Vollblutzucht. Jeder dieser drei Hengste, Blandford - Dark Ronald - Teddy - hat einen in voller Blüte stehen Zweig der Vollblutzucht begründet.

Jeder einzelne dieser drei Zweige hat der Warmblutzucht hervorragende Veredlerhengste gebracht. Besondere Bedeutung kommt hier Teddy zu, der über Black Devil und Sir Gallahad als Urgrossvater in der aufsteigenden Vaterlinie steht. Black Devil ist zweimal auf den Teddy-Vater Ajax ingezogen. Blandford tritt als Vater Frayeur's auf und Dark Ronald als Vater der 2. Mutter. Blandford hat noch andere illustre Nachkommen in seinem Zweig. So gehören die Vollblutveredlerhengste Benroy, Laudanum, Canapville, Sire,ganz besonders aber Ultimate zu seinen Nachkommen im Mannesstamm ; für die Reinzucht sind zu nennen Brantome, Bahram, Umidwar und natürlich ganz besonders Blenheim. Dark Ronald tritt sogar zweimal in den ersten vier Generationen auf, da er auch noch als Urgrossvater Black Devils erscheint. Dark Ronald ist den Züchtern besonders als Vater des für die deutsche Warmblutzucht immens wichtigen Son in Law bekannt. Der Zweig Dark Ronald-Son in Law ist in Frankreich, von der Ausnahme Rantzau einmal abgesehen, nur über seine Töchter in der SF-Zucht vertreten.

Ein weiterer Hengst, der in der aufsteigenden Vaterlinie ebenfalls Teddy führt, ist Night And Day, Vollblutveredler aber auch in der Reinzucht eingesetzt, der weiter unten ebenfalls beschrieben wird. Der Aethelstan-Zweig ist mit Tanerko, Cor de Chasse und Verdi in der Zucht auch heute noch vertreten. Cor de Chasse und Verdi wurden stark von den AA-Züchtern und den im Westen Frankreichs beheimateten SF-Züchtern, benutzt.

Fra Diavolo hat der Selle Français-Zucht zwar nur wenige gekörte Söhne gebracht, jedoch gehört die von ihm gegründete Hengstlinie deren Pfeilern. Besondere Bedeutung kommt hier besonders 3 Söhnen zu : Herquemoulin, Nykio und Nankin.

Vorallem Nankin hat, über seinen Sohn Uriel, grossen Einfluss genommen. Uriel war ein mittelgrosser Fuchshengst mit einer leicht ingezogen auf Orange Peel xx mit knapp 44% Vollblut in der 4. Generation. Er hat mehr als 40 angekörte Söhne gebracht, die sein Blut weiterverbreiten. Die meisten stehen in den verschiedenen Nationalgestüten. 1988 präsentierte Uriel schon einen BSO-Wert von +30 - 0.95 und lag damit an der Spitze aller französischen Hengste. Heute kann man Uriel in einem Atemzug mit Ibrahim, Grand Veneur und Almé nennen. Aber auch andere Nankin-Söhne, wie z.B. Kougloff II, gehören mit zu den besten Vererbern.

Nykio hat bedeutende Nachkommen für alle drei Sparten des Pferdesportes gebracht. In der Zucht steht er jedoch hinter seinem Halbbruder Nankin zurück, obwohl auch seine gekörten Söhne zur Entwicklung der Hengstlinie stark beigetragen haben : Hospodar, Nykias. Die ihm zugeführten Stuten führten im besten Fall noch Vollblüter in den ersten Generationen. Nykio führt über seine Mutter viel Traberblut und bringt damit den Beweis, dass der franz. Traber; hervorgegangen aus der gleichen Stutenbasis wie der Selle Français und nur Aufgrund seiner Gangarten selekionniert, sehr gute Springpferde bringt.

Fra Diavolo war ein ausgesprochener Stutenmacher. Unter seinen Nachkommen findet man zu fast gleichen Anteilen fuchsfarbene und braune Nachkommen.

Die Fra Diavolonachkommen lassen sich im allgemeinen gut kreuzen, sowohl mit starken, robusten Stuten als auch mit hoch im Blut stehenden Stuten. Besonders gute Ergebnisse hat die Kreuzung von Fra Diavolo mit Furioso gebracht : Tanagra. Diese Stute nimmt in der französischen Zucht einen Platz ein, welcher dem der Deka oder der Tabelle in der Holsteiner Zucht vergleichbar ist. Sie hat mehrere sehr gute gekörte Söhne.

Das Fra Diavolo-Blut ist in Holstein über mehrere seiner Enkel vertreten. So führt Silbersee Fra Diavolo in der 4. Generation, leider über einen der weniger guten Söhne, aber auch Gonzales gehört in aufsteigender Vaterlinie über Grandioso - Apalatin zu seiner Hengstlinie. Die neuangekörten I Love You und Quidam de Revel führen beide Fra Diavolo in der 3. Generation als Vater des Muttervaters, I Love You über Nykio, Quidam über Nankin. Hier tun sich interessante Anpaarungsmöglichkeiten auf.

 

Furioso xx

Furioso ist wahrscheinlich der in Deutschland bekannteste Vollblutnationalbeschäler, da eines der großen Zuchtgebiete hervorragende Erfolg mit zwei seiner Söhne erzielte. Man denkt also sofort an Furioso II und Futuro, aber auch der grosse Cor de la Bruyère führt Furioso-Blut über seinen Muttervater.

Geboren 1939, wurde Furioso 1946 zusammen mit Ultimate in England gekauft. Der 166 cm große Fuchs stand sein Leben lang in Le Pin, dem Nationalgestüt der südlichen Normandie. Hier deckte er in mehr als 20 Jahren 566 Stuten, welche 156 Hengst- und 147 Stutfohlen brachten.

Er vereinigt in seinem Stammbaum Rennpferde, welche die mittleren Distanzen bevorzugten, wie Precipitation, mit jenen, welche die grossen Distanzen gelaufen sind, wie Son in Law. Precipitation gehört zur Hurry On-Linie, Son in Law ist selbst hinreichend bekannt und kommt aus der Dark Ronald-Linie. Die Kombination dieser beiden Familien hat im Falle Furiosos einen hevorragenden Veredler für die Warmblutzucht gebracht.

Beide Linien haben auch in Deutschland Vertreter : Cottage Son, Korenbleem, Lauries Crusader, Little Lion, Manometer, Marlon, Palton, Sacramento Song, Zarewitsch und andere führen wenigsten einmal Dark Ronald im Stammbaum; die bekanntesten Vererber, die Hurry On führen, sind Grundyman, Ladykiller, Nautilus und Sir Shostakovich, wobei die beiden letztgenannten, genau wie Furioso auch, auch Dark Ronald in den vorderen Generationen führen.

Furioso ähnelt auch in anderen Punkten seinem entfernten Verwandten Ladykiller. Genau wie dieser brachte er eine miserable Rennleistung mit und genau wie dieser hat er eine überragende Bedeutung in der Springpferdezucht erlangt.

Der Ankauf von Vollbluthengsten wurde nach dem Krieg dringend benötigt, um das schwere Warmblutpferd Frankreichs auf die neue Marktlage umzustellen. So wurden in Irland Furioso, aber auch Ultimate gekauft. Furioso gefiel durch, für einen Warmblutveredler wahrscheinlich die wichtigsten Kriterien, seine Erscheinung, seinen Charakter und seine Grundgangarten.

Die Stuten die Furioso zugeführt wurden kamen aus den verschiedensten Rassen. Man findet Halbblutstuten, Viertelblüterinnen, Traberhalbblüter und Stuten unbekannter Herkunft. Auf dieser Grundlage brachte er sehr gute Pferde, die fast sofort sehr gefragt waren, vor allem im Springsport. Es fällt jedoch auch sofort auf, das es keinen hervorragenden Vererber unter diesen Pferden der ersten Generation gibt. Diese traten erst, bei entsprechender Anpaarung, in der zweiten Generation auf. Man muss hier auf die Passerpaarungen hinweisen, die, anders als in Deutschland, zwei Familien zusammenführen. Für Furioso gibt es zwei solcher Anpaarungen : die mit Rantzau - man nenne hier Cor de la Bryere, Erioso, Livarot, etc - und die mit Ibrahim - Huit de Coeur, Jalisco, Fair Play III, etc.

Die grösste Bedeutung Furiosos liegt in der Leistung seiner Söhne und Töchter, besonders aber in der Leistungsbereitschaft, der Willenskraft und im Ehrgeiz, welche sich durch die Generationen erhalten haben.

Viele der Furiosonachkommen sind Füchse, Schimmel findet man ganz selten.

Die bevorzugte Disziplin ist das Springen, Hindernis genauso wie Vielseitigkeit und Gelände. Dressurpferde brachte Furioso fast keine.

Abschliessend kann man feststellen, dass der Einfluss dieses Vollblutbeschälers heute stärker über seine Töchter als über die Söhne ist. Trotzallem gehört er zu den Hengsten, die die französische Sportpferdezucht mit am stärksten geprägt haben und man kann ihn in einem Atemzug mit Hengsten wie Orange Peel, Ibrahim, Almé, Ultimate, Uriel, Rantzau und Grand Veneur nennen.

Bekannte Furiosonachkommen sind Lutteur B - Olympischer Champion von Tokio 1964, Mr de Littry - Silbermedaille in Tokio 1964 und Pomonne B die in Buenos Aires, Argentinien, an der Weltmeisterschaft teilnahm.

Der zur Zeit beste Furiosonachkomme dürfte Laeken sein. Dieser Mexicosohn, Mexico ist ein Vollbruder zu Furioso II, ist ein prinzipiell SF produzierdender Hengst. Dieser Ausdruck umschreibt Pferde, die ausländisches oder nicht anerkanntes Blut führen : Laeken führt über seine Mutter, Herta, Hannoveranerblut aus der F-Linie (heute W-Linie).

Furiosoblut ist auch in der Holsteiner Zucht fest verankert, da Corde über seinen Muttervater ein Furiosourenkel ist. Corde steht in seiner Bedeutung für die Holsteiner Zucht den Vollbluthengsten Cottage Son, Ladykiller, Anblick nicht nach. Manchmal wird er sogar in seiner Bedeutung mit Achill 1265 verglichen.

Weiterhin deckte Urioso, ein Furiososohn, 1971 und 1972 in Holstein, ohne jedoch eine besondere Bedeutung zu erlangen. Von seinen 4 Söhnen brachte keiner herausragende Pferde. Urioso hatte zwei in Frankreich gekörte Vollbrüder. Alle drei gehören jedoch nicht zu den besten Furiosonachkommen und leider ist Urioso unter diesen dreien der am wenigsten gute.

 

Laudanum xx

Geboren 1967, angekört 1978 nach einer Karriere im Springsport, ist dieser Fuchshengst der bei weitem kleinste aller in Frankreich aufgestellten Veredlerhengste : er mißt kaum 160 cm. Andererseits ist der der Vererdler, der den höchsten Vererbungsindex besitzt, der je für einen Vollblutbeschäler berechnet wurde : +28 (0.91). Damit steht er hinter keinem Warmbluthengst zurück. Der Hengst deckte früher, in der Normandie, etwa 60 Stuten pro Jahr.

Laudanum kommt aus einer Vaterlinie, die in Frankreich den Ruf besitzt hervorragende Springpferde zu bringen : die Brantôme-Vieux Manoir-Mourne-Linie. Brantôme ist ein Blandford-Sohn. Zu bemerken ist, dass Laudanums Grossväter Halbgeschwister sind : sie haben die gleiche Mutter. Diese gehört zur Nearco-Linie. Der zweite Grossvater kommt ebenfalls aus einer Hengstlinie, die in der Warmblutzucht schon Grosses geleistet hat : Umidwar. Umidwar hat sich als Vater von Ultimate in Frankreich unsterblich gemacht. Er ist auch ein Blandford-Sohn.

Weiter führt Laudanum Téléférique und Alizier, zwei Hengste die zur Herod-Gruppe der Vollblutzucht gehören.

Diese Linien sind alle auch in Holstein bekannt, da z.B. Zünftiger über Frontal-Le Haar von Vieux Manoir abstammt. Le Haar ist zweimal in den vorderen Generationen auf Blandford ingezogen. Weiterhin führt Zünftiger wieder über Le Haar auch Téléférique. Auch Salient führt Le Haar in der 3. Generation. Und Grundyman führt Blandford zweimal. Nearco führen unter anderen Sacramento Song, Sir Shostakovich, Salient und Marlon. Marlon kommt in aufsteigender männlicher Linie aus dem Blandford-Stamm. Nautilus ist ein Alizier-Sohn.

Laudanum wurde sechsmal in Rennen eingesetzt, bevor er eine Karriere als Springpferd begann. Er ist einer der seltenen Vollblüter, die Sieger in internationalen Turnieren waren.

Seit 1978 wird er als Deckhengst eingesetzt und ist seitdem Spitzenvererber unter den Vollblutveredlern. Er besitzt den höchsten BSO-Wert, der jemals von einem Vollbluthengst in Frankreich erreicht worden ist.

Laudanum ist ein Hengst, der nicht durch sein Äusseres hervorsticht, sondern durch seine Leistung. Bei den Stuten sollte man auf Grösse und Stärke achten, da sonst die Nachkommen klein und fein bleiben. Weiterhin gibt er gerne seine Fuchsfarbe mit; manche seiner Fohlen sind recht bunt.

Als Beschäler kann man 3 Epochen bei Laudanum unterscheiden, die mit seinen Stationen koinzidieren : Orne, der Süden und Manche. Im Département Orne traf Laudanum auf gute Stuten mit viel Blut. Diese Stuten, meist im Besitz von Parisern und von diesen auf Grund ihrer Springleistung gekauft, prägten den ersten Typ der Laudanumnachkommen. Die Epoche im Süden Frankreichs war die schwächste, da keine 10 Stuten gedeckt wurden. Erst seit seiner Rückkehr in die Normandie, macht Laudanum wieder von sich reden. Hier trifft er auf die starken Stuten, ehemals Anglo-Normannen, der professionellen Züchter, die seiner Nachkommenschaft einheitlich die Stärke und Grösse bringen, die seinen früheren Nachkommen oft fehlte.

Die Fertilitätsrate liegt bei über 90%.

Da Laudanum schon 25 Jahre ist, er auch in 1992 noch knapp 60 Stuten gedeckt hat, sieht der Syndikatsvorsteher für 1993 noch knapp 40 Stuten vor und für 1994 noch zwischen 10 bis 20, immer unter der Voraussetzung eines guten Gesundheitszustandes des Hengstes.

Seine bekanntesten gekörten Hengstnachkommen sind Obéron du Moulin - Gewinner in CSI und CSIO, Nashville III - Gewinner in CSI und CSIO, Super de Bourrière - 2. des Championnats der Fünfjährigen.

Quastourelle - eine Championnatsgewinnerin - fällt unter seinen weiblichen Nachkommen durch ihre Leistungen im Sport auf.

Er hat auch einen guten gekörten Sohn im Anglo-Araber-Stutbuch, Veganum, der zwar nur knapp 20% Araberblut führt, aber, oder vielleicht gerade deswegen, einen der höchsten BSO-Werte der AA-Hengste aufweist. Die positiven Vollblutvererber mit qualitätsvollen Nachkommen in verschiedenen Zuchtbüchern sind jedoch die grosse Ausnahme. Mir kommen nur zwei Namen ins Gedächtnis, die ähnliches gebracht haben, und das sind Night and Day und Pot d’Or (siehe unten).

Eine grosse Anzahl seiner Nachkommen sind ins Ausland exportiert worden, da sich seine Nachkommen sehr schnell als Leistungscracks profilieren konnten.

Laudanum war der erste Sporthengst, der syndikalisiert wurde. Der Hengst ist, trotz der extrem hohen Decktaxe (mehrere tausend Mark), seit 1985 ausgebucht.

Die meisten seiner gekörten Söhne sind, genau wie er selbst, Privatbeschäler. 1992 war nur ein Laudanumsohn im Besitz der Nationalgestüte.

 

Night And Day xx

Geboren wurde dieser braune Hengst 1957, angekört wurde er 1962. Die Größe ist, mit 165 cm, noch korrekt. Der BLUP-Wert Springen von +18 (0.95) reihen ihn unter die besseren Vererber ein. Er war, als Nationalbeschäler, in Le Pin stationniert. Night And day deckte bis zu Anfang der siebziger Jahre.

Night and Day hat eine erfolgreiche Rennkarriere gehabt, die in 13 Rennen 4 Siege und 6 Plazierungen gesehen hat, davon mehrere in Gruppenrennen. Besonders hervorheben muß man seinen 2. Platz im franz. Jockey Club.

Der Hengst gehört zu den wenigen Vollblutbeschälern, die in allen Rassen (Vollblut, Anglo-Araber, Selle Français) und für alle Verwendungszwecke (Dressur, Springen, Vielseitigkeit, Rennen) überdurschnittliche Pferde brachte.

 

Der Stammbaum dieses Hengstes wird von 4 Zweigen der Vollblutzucht geprägt : Teddy - Bay Ronald - Whalebone - Voltigeur, wobei Teddy jedoch besondere Bedeutung zukommt, wie wir hier sehen werden.

Besonders interessant ist die Grossmutter seines Vaters, Sif, die in Deutschland ja aus Sacramento Song's Pedigree bekannt ist, wo sie als Mutter von Sicambre auftritt.

In Night and Days Fall wurde sie an einen Hengst aus der Teddy-Linie angepaart und das Ergebnis war wieder ein hervorragender Vererber. Darüberhinaus kann man feststellen, dass Night and Day auf Teddy ingezogen ist, da in der 4. Generation 2 seiner Söhne führt, davon Asterus zweimal.

Night and Day gehört zum gleichen Zweig der Vollblutfamilie wie Fra Diavolo. Ein Vollbruder hat ebenfalls im Selle Français gedeckt, ohne jedoch den gleichen Erfolg zu haben.

Ein Vollblutsohn gehört zu den wenigen Vollblutlandbeschälern mit einem positiven BLUP-Wert : El Toro . Dieser hat eine Renngewinnsumme von mehr als 1.000.000 FF. Unter den Vollblutlinienbegründern sind diese beiden Hengste Ausnahmen, da El Toro auch hervrragende Springpferde gebracht hat und so die Veredlerlinie seines Vaters fortführt. El Toro's Mutter findet Blutanschluss bei Night and Day über so bekannte Hengste wie Rabelais, Blandford, Ksar und Dark Ronald.

Night and Day deckte 21 Jahre lang, von 1962 bis 1983. Seine Nachkommen haben meistens seine Farbe, jedoch findet man auch Füchse und einige Schimmel.

Er benötigte in der 3. oder 4. Generation einen Blutanschluss, um seinem Vererberruf gerecht werden zu können. Er gehört ja nicht mehr zu den Vollblütern der ersten Stunde, sondern traf schon auf Stuten die z.B. Ultimate oder Furioso in der 3. Generation führten. Bei diesem Blutanschuss produzierte Night and Day alles, sowohl Zuchtmaterial als auch Sportpferde.

Im Gegensatz zu Rantzau und Furioso hat er nie ihren schlechten Ruf besessen.

Seine bester gekörter Sohn ist wahrscheinlich Emir du Mesnil, aber auch Jeroboab hat gute Nachkommen gebracht.

Nicht unerwähnt bleiben darf ein hervorragender Anglo-Araber der Night and Day zum Vater hat. Ithuriel führt nur sehr wenig Araberblut, 20,67%, zählt daher auch nicht als echter Anglo. Mit seinem sehr guten BSO-Wert gehört er jedoch zu den besten seiner Rasse. Zusammen mit El Toro xx führt Ithuriel die Veredlerlinie seines Vaters fort. Ithuriel ist jedes Jahr regelmässig ausgebucht und die Stuten, die im zugeführt werden, werden ausgelost.

Seine guten Sportpferde sind Danoso, Sunshine, Funest, Lady d'Elle, Lema du Mesnil, Jolie Meunière, alles Gewinner in CSIO oder CSI. Seine Nachkommen haben als Sportpferde einen guten Ruf besessen, da er sich 1976 auf dem 4. Platz der Sportpferdevererber plazieren konnte, 1977 belegte er den 6. Rang, 1978 und 1979 den 2., 1983 und 1984 den 3. Platz.

Die Aussichten der Night and Day-Hengstlinie sind im allgemeinen nicht gerade rosig. Von seinen Söhnen im Selle Français konnte sich keiner richtig profilieren und auch die Veredlersöhne leiden unter der starken Konkurrenz der jungen Alménachkommen.

Bewahrt wird das Blut von Night and Day jedoch durch seine Töchter. Hier liegt der Schwerpunkt seiner Vererbung und einige hervorragende Jungvererber führen ihn als Muttervater.

 

Pot d'Or xx

Der schwarzbraune, im Nationalgestüt St Lô stationnierte Hengst wurde 1966 geboren und 1973 angekört. Er war recht klein : 163 cm. Der BLUP von +13 ist zwar nur mittelprächtig, gehört jedoch zu den besseren bei Vollbluthengsten. Er deckte bis 1991.

Pot d'Or ist besonders als Hindernissrennpferd im Sport bekannt geworden. In dieser Disziplin konnte mehr als 1 Million FF gewinnen und war unter anderem Gewinner des Grossen Steeple Chase de Paris und des Grossen Steeple Chase der Vierjährigen.

Es ist besonders der Vater von Pot d'Or, der ein dem Warmblutzüchter bekanntes Pedigree besitzt : Buisson d'Or besitzt so illustre Ahnen wie Hyperion, Teddy, Phalaris und den alle überragenden St Simon. Er ist der Vater von mehr als 300 Gewinnern auf der Rennbahn, sowohl Hinderniss als auch Flach.

Die Mutterseite ist weniger bekannt, obwohl auch hier zwei sehr gute Hengste in den hinteren Generationen stehen : der Teddy-Sohn Asterus und ein Hurry On-Sohn. Hurry On ist besonders als Grossvater Furiosos bekannt. Asterus, bzw Teddy, finden wir in den Stammbäumen von Night and Day, Verdi, Cor de Chasse, Fra Diavolo und bei den in Deutschland deckenden Vollblütern Zarewitsch, Barnaul, Gambler's Cup, Grundyman, Little Lio , Manometer, Schampus und anderen. Appo ist nie auf der Rennbahn gewesen, ist aber als Mutter von 10 Rennbahngewinnern bekannt.

Pot d'Or war lange Jahre der beste Vollblutbeschäler der Staatsgestüte. Stationniert im Hochzuchtgebiet, die Normandie, wurde er von den Züchtern allgemein als die Ausnahme unter den Vollblutveredlern angesehen, da er einer, vorallem in seiner Anfangszeit, der wenigen Vollblutvererber mit talentierten Springnachkommen war.

Seine Beliebtheit war übrigens nicht auf die Springpferdezucht beschränkt, sondern erstreckte sich auch auf die Vollblüter und die Halbblutrennpferde - AQPS wie diese in Frankreich heissen. Die AQPS werden in Frankreich fast ausschliesslich in Hindernisrennen eingesetzt, glänzen in diesen jedoch gegen die Konkurrenz der Anglo-Araber und Vollblüter. Sie haben in den letzten Jahren oft die grössten Rennen in Auteuil, der bekanntesten Hindernisrennbahn Frankreichs, gewonnen. Von den Züchtern der Rennpferde wurde die beschränkte Anzahl der Deckkarten stark bedauert.

Man findet in Frankreich keine Stuten, die nicht schon veredelt sind. Selten sind schon die Stuten, die erst in der 4. Generation ein Vollblut führen. Mit diesen Achtel- und Sechszehntelblütern hat Pot d'Or hervoragende Nachkommen gebracht. Er kreuzte sehr gut mit Stuten, die Orange Peel im Stammbaum führen.

Pot d'Or hat Nachkommen im Vollblut-, Traber-, Selle Français- und Anglo-Araberzuchtbuch.

Unter den Pot d'Or-Nachkommen fallen einige für die Dressur talentierte Pferde auf, er hat aber Sieger in allen olympischen Disziplinen und auf der Rennbahn unter seinen Nachkommen.

Er gibt in mehr als 80% aller Fälle seine braune Farbe, mehr oder weniger dunkel, mit. Man findet aber auch einige Schimmel; Füchse sind selten unter seinen Nachkommen.

Sein bester Nachkomme ist ohne Zweifel die Stute La Belletière ISO 189 in 1988 und ein BLUP-Wert für Springen von +29 (CD 0.52). Sie führt in der 3. Generation Rantzau und in der 5. Generation Orange Peel. Die 3. Mutter ist unbekannter Herkunft.

Der erste erfolgreiche Nachkomme war Jasmin du Thot, welcher das Grosse Kriterium der Sechsjährigen in Fontainebleau 1981 gewann.

Unter seinen Hengstsöhnen sind besonders In Chala A, Polack II, Ospide, Obligeant, Rocroi II, Jasmin und Océanique zu nennen.

 

Rantzau xx

Geboren 1946, angekört 1951 besitzt dieser 165 cm große Fuchshengst 26 angekörte Söhne. Der BLUP von +14 (0.93) spiegelt aber nur schwach die Bedeutung dieses Ausnahmebeschälers wieder. Im Gegensatz zu Furioso stand er in St Lô.

Rantzau , der von 1951 bis 1971 deckte, hat die deutsche Zucht, oder sollte man hier sagen die holsteinische Zucht, wahrscheinlich noch stärker beeinflusst als die französische. Heute noch spielt sein Sohn Cor de la Bruyère eine Rolle, die der Landgrafs nicht nachsteht.

Von den 8 Hengsten der 4 Generation sind 3 nicht sehr bekannt. Der 4. ist Teddy, bekannt als Begründer der Bull Dog-Bull Lea-Linie in Amerika und über diese auch in Warmblutpedigrees vertreten. Er hat aber weiterhin 2 alles überragende Söhne für die Warmblutzuchtgebracht : Asterus (Magnat, Jock - Sunny Boy) und Aethelstan. Letzterer ist in Deutschland etwas weniger bekannt, spielt aber ein wichtige Rolle in Frankreich über seinen Urenkel Tantième. Der 5. Hengst ist Son in Law aus der Dark Ronald-Linie, jedem Holsteiner bekannt über Cottage Son, Anblick, Marlon oder Zarewitsch.

Der wichtigste Hengst ist jedoch St Simon, der mit gleich drei von seinen Söhnen vertreten ist.

Rantzau hat insgesamt 25 gekörte Söhne. Von den 20 in Frankreich deckenden Söhnen sind bis jetzt nur knapp 20 gekörte Söhne gefallen. Sieht man sich dagegen die Bilanz von Corde an, der mehr als 40 Söhne gebracht hat, ......

1986 standen von den 20 französischen Rantzau-Söhnen noch 8 im Deckeinsatz, 1992 2. Die Rantzau-Enkel stehen heute total im Schatten der Alme-Söhne.

Eine der besten Anpaarungsmöglichkeiten für Rantzau war Furioso . Als Beispiel haben wir natürlich den grossen Corde, aber auch Erioso, ein noch deckender Privathengst. Eine weitere gute Verbindung war die mit Royal Chestnut und Vas Y Donc. Beide stammen aus alten Hengstlinien, die im Hengststamm ausgestorben sind, da sie wenig Sportleistung brachten. Ihr Blut ist jedoch noch in jedem Stutenstamm vorhanden.

Allgemein kann gesagt werden, dass Rantzau sowohl mit stämmigen Stuten angepaart werden konnte, als auch mit schon veredelten. Mit beiden brachte er hervorragende Vererber. Die besten Nachkommen sind jedoch aus schon höher im Blut stehenden Stuten gefallen.

Unter seinen Nachkommen herrscht bei weitem die Fuchsfarbe vor; es gibt einige Braune, aber fast keine Schimmel.

Seine bekanntesten Nachkommen im Sport sind Osiris C, Labrador C - Lebensgewinnsumme mehr als 60.000 DM, Echo de Cavron mehr als 100.000 DM Lebensgewinnsumme und Graine d'Oria fast 130.000 DM Lebensgewinnsumme.

Seine Nachkommen sind sowohl im Springsport, als auch in der Vielseitigkeit erfolgreich. Dressurpferde hat er kaum gebracht.

Fast alle europäischen Warmblutrassen sind von Rantzau beeinflusst worden, aber wohl kaum eine so nachhaltend wie der Holsteiner. Im Stammbaum Cordes fällt sofort der starke Anteil Traberblut, über Clovis C und Italien, auf.

Seit 1992 hat die Rantzaulinie auch einen gekörten französischen Cor de la Bruyère-Sohn : Vulcain d'Helbly kommt aus einer Stute die AA-Blut mit Ibrahim-Blut verbindet. Der Hengst hat im Finale in Fontainebleau durch eine Nullfehlerrunde auf sich aufmerksam gemacht. Da er auch in bedeutendem Rahmen steht, wird er sicher guten Zuspruch bei den Züchtern der Ile de France finden, wo er 1992 stationniert ist. Vielleicht bringt er den neuen Aufschwung, den die Hengstlinie seines Grosvaters so dringend braucht, wenn sie nicht erlöschen soll.

 

Turner xx

Turner, geboren 1965, deckte von 1973 bis 1991. Er verendete im März 1992. Der 164 cm große braune Hengst besitzt einen BLUP von +14 (0.89), genau wie Rantzau auch, ohne jedoch dessen Bedeutung zu erreichen, was sich vielleicht dadurch erklären läßt, daß dieser Hengst in Privatbesitz stand. Auch hat er nur 2 für den SF gekörte Söhne.

Obwohl Turner mit seinem guten BSO-Wert im Vorderfeld der Vollblutveredler rangiert, fehlten im lange Zeit die Nachkommen, die ihm einen Platz an der Sonne verschafft hätten. Seine Kinder sind überdurchschnittlich gut, aber es fehlt die alles überragende Spitze. Erst seit 1988 hat sich sein hervorragender Sohn Milou de Subligny profilieren können. Mit einem BLUP-Wert von fast 30 Punkten gekört dieser ohne Zweifel zu den besten Beschälern Frankreichs.

Das Pedigree ist stark beeinflusst durch Blandford-Swynford, die dreimal vertreten sind.

Weiterhin findet man Niccolo dell Arca, der uns aus Grundyman's Stammbaum bekannt ist. Das interessante an diesem Hengst ist seine Mutter, die noch einen anderen, noch berühmteren Sohn hat, Nearco. Niccolo dell Arca kommt, genau wie Furioso, aus dem Hurry On-Zweig.

Als Grossvater Turners finden wir Vieux Manoir, dessen Navchkommen, besonders Mourne, als Springvererber in der franz. Zucht beliebt sind. Vieux Manoir finden wir z.B. auch bei Laudanum und Sire.

Turner deckte von 1985 bis 1989 ca 20 - 25 Stuten pro Jahr. In 1990 deckte er nur noch 2, da er zu alt wurde und die Befruchtung nicht mehr ausreichte. 1991 deckte er nicht mehr.

Die Körung erfolgte Anfang der 70iger Jahre auf Grund seines Modells. Er war ein guter Hengst von schöner Farbe mit sehr guten Bewegungen und einem hervorragenden Springvermögen, welches er auch an seine Nachkommen weitergab. Die Vererbung war gut mit grossen, schweren Stuten, die wenig Vollblut führen. Die beste Anpaarung war jene mit Stuten aus der Ibrahim-Linie ohne weiteren Vollbluteinfluss. Milou de Subligny ist ein sehr gutes Beispiel für diese Abstammung. Aber auch mit Nankin- und Uriel-Stuten brachte er sehr gute Springpferde. Mit schon veredelten Stuten brachte er zwar auch sehr gutes Material, aber es fehlt der letzte Charm und das gewisse Etwas, das hervorragende Pferde von guten oder sehr guten Pferden unterscheidet.

Der 2. gekörte Sohn, Pandore du Thot, wurde relativ schnell ins Ausland verkauft, besitzt jedoch einen überdurchschnitlichen Sohn, der von den Nationalgestüten aufgestellt ist.

Seine Nachkommen sind meistens braun, aber auch Füchse sind recht häufig. Er hat, wie allgemein beim Selle Français, wenig Schimmel gebracht.

Sein bekanntester Nachkomme im Sport ist neben Milou de Subligny wahrscheinlich Ile Rouge mit einer Lebensgewinnsumme von über 50.000 DM.

 

Ultimate xx

Der 1941 in Irland geborene, und 1946 in England gekaufte Vollblüter wurde zusammen mit Furioso angekört. Der im Nationalgestüt St Lô stationnierte schwarzbraune Ultimate war recht groß, 168 cm, und gehört zu den bedeutensten Vererbern der SF-Zucht.

Ultimate gehört zum Irish Birdcatcher-Zweig. Dieser Zweig ist in Deutschland unbekannt, die 3 Hauptkomponenten dieses Zweiges sind aber auch in Deutschland bekannt und beliebt. Es handelt sich um die Zweige Stockwell, Ferro und Blandford. Ultimate ist über seinen Vater Umidwar ein Enkel Blandfords. Er kann auf eine illustre Verwandschaft blicken, da die bekannte Vertreter dieser Linie zu den bevorzugten Ahnen der französischen Vollblutveredler gehören. So hat Mourne den hervorragenden Ruf sehr gute Springpferdvererber gebracht zu haben. Zu seinen Nachkommen zählen unter anderen Laudanum, Sire, Norseman und Canapville. In Holstein kennt man besonders den Frontal-Sohn Zünftiger, der ein Nachkomme des Mourne-Vaters Brantôme ist. Ein weiterer bekannter Blandford-Sohn ist Bahram, der Benroy zu seinen Nachkommen zählt.

Wenn man in der Abstammung dann weiter hoch geht, findet man Isinglass, einen Hengst; der auch bei Alabaster, Anblick und Manometer zu finden ist. Alle drei führen auch St Simon in den entfernteren Generationen, genau wie Ultimate, wo St Simon in der 5. Generation steht als Vater von St Serf.

Die Mutterlinie führt auf Bachelor's Double zurück, der auch im Stammbaum von Furioso auftritt und dadurch auch bei Cor de la Bruyère. Der Furioso-Grossvater Hurry On findet sich in Ultimate's Pedigree in der 4. Generation. Der Vater von Fragant, Spearmint, ist in Deutschland als Urgrossvater von Nearco bekannt und Charles O'Malley tritt in Grundyman's Stammbaum auf. Charles O'Malley ist jedoch vorallem als Grossvater von Blenheim bekannt und hat über diesen eine immensen Einfluss auf die Vollblut- und Warmblutzucht genommen.

Gallinule letztendlich ist auch einer der Ahnen von Der Blaue Vogel, der in Holstein von 1918 bis 1932 deckte und hier sehr gute Mutterstuten lieferte. Bekannt wurde letzterer durch seine Enkelin, die Olympiasiegerin Tora.

Ultimate hat eine ganze Reihe guter und sehr guter Söhne hinterlassen. Die bekanntesten sind Diable Rouge, Gagne Si Peu, Kultimate und Prince du Cy. Unter diesen kommt Kultimate eine besondere Bedeutung als Urgrossvater von Grand Veneur zu. Grand Veneur hat der Ultimatehengstlinie eine ungeahnte Entwicklung gebracht und kann in einem Atemzug mit Almé, Ibrahim, Uriel, Furioso und Rantzau genannt werden. Grand Veneur zeigte im Jahr 1988 eine Nachkommensleistung von 28 - 0.84 und lag damit an zweiter Stelle hinter Uriel (siehe oben). Interessanterweise führt Grand Veneur genau wie sein grosser Konkurrent Uriel zweimal Orange Peel xx in seinem Stammbaum und einmal Fra Diavolo xx. Mit einem Vollblutanteil von 47% in der 4./5. Generation liegt er etwas höher als Uriel. Er brachte fast genausoviele gekörte Hengste wie der Vertreter der Fra Diavololinie und genauwie jene stehen sehr viele seiner Söhne in Nationalgestüten.

Aber auch Feu Sacré, Enkel von Diable Rouge, und die Söhne von Prince du Cy, Arthy und Ultra Son, beeinflussen noch das Zuchtgeschehen. Arthy hat über seinen Sohn San Fernando auch in Deutschland sehr gute Nachkommen.

Ultimate traf als Deckhengst auf die schon durch Vieux Marcheur und Orange Peel veredelten Stutenfamilien. Während sich das Erbgut des letzteren über seinen Sohn The Last Orange und dessen Nachkommen Ibrahim-Almé sehr stark verbreitet hat, findet man Vieux Marcheur nur noch in den Stutenstämmen, hier jedoch solide verankert. Ultimate fand bei Royal Chestnut, dem besten Vieux Marcheur-Sohn, also schon Blutanschluss, da beide aus dem Whalebonezweig stammen.

Mit den Halbblutstuten dieser beiden Vollbluthengste brachten die Ultimatesöhne sehr gute Vatertiere. Aber erst die nächsten Generationen brachten den absoluten Durchbruch, besonders bei Anpaarung an Fra Diavolo- und Ibrahimnachkommen.

Darüber hinaus muss gesagt werden, dass Ultimate vorzügliche Mutterstutengebracht hat und sich ganz besonders in einer ein Denkmal gesetzt hat : Girondine. Die Mutter von Almé ist eine Ultimate-Tochter. Über diesen Zweig hat Ultimate sein Erbgut in alle europäischen Pferdezuchten getragen.