Französische Vollblüter

 

© Otmar Beyer de Béhaux

 

Die franz. Vollblutzucht stellt sich etwas anders dar als die deutsche. Mit einer Stutenbasis von mehr 8000 Stuten ist sie bedeutend größer, wenn auch nur weniger als 7000 in der Reinzucht eingesetzt werden. Darüberhinaus werden Vollblutstuten auch in der Anglo-Araber- und Selle Français-Zucht eingesetzt. Für beide Zuchtbücher besitzen Vollblutstuten eine de facto-Anerkennung.

Die Vollbluthengste werden in zwei Kategorien geteilt, Nationalbeschäler und Privatbeschäler. Prinzipiell sind die Nationalbeschäler für alle drei Rassen und den Franz. Traber anerkannt, die Privatbeschäler müssen in der Kreuzungszucht die Anerkennung beantragen.

Aber auch die Deckberechtigung in der Reinzucht sieht in Frankreich anders aus. Prinzipiell ist jeder Vollbluthengst deckberechtigt, wenn er nicht mehr als fünf Stuten deckt. Über diese Höchstzahl hinaus behalten sich die Nationalgestüte, als Zuchtbuchführung, die Anerkennung vor. Tatsächlich sind Anerkennungsverweigerungen jedoch höchst selten, kommen sie vor, basieren sie immer auf dem Modell.

Insgesamt decken in Frankreich mehr als 500 Vollbluthengste, der Anteil der Privatbeschäler erreicht dabei ca 80 % und der Ruf der franz. Vollblutzucht beruht auf der Qualität dieser Privatbeschäler. Bedingt durch die katastrophale Wirtschaftslage und die Baisse der Preise jener Hengste, die eine erfolgreiche Zuchtkarriere erhoffen lassen, steigt zur Zeit das Niveau der Nationalbeschäler. Gab es in der Vergangenheit, in der Reinzucht, erfolgreiche Vollblutnationalhengste, so war es mehr ein Glückstreffer als ein kalkulierter Kauf. Die Nationalgestüte konnten und können auch heute noch pro Hengst ca 2 Millionen Francs bezahlen. Bedengt man den Preissturz, so ist es nur logisch, daß jetzt Hengste finanziell erreichbar werden, die es sonst nie gewesen wären. Durch diese im Durchschnitt minderere Qualität bedingt, trafen die Vollblutnationalbeschäler natürlich auch nur auf minderwertige Stuten. Und leider traf dies auch auf die wenigen guten Hengste zu. So liegt heute die Hauptbedeutung dieser Vollbluthengste in der Kreuzungszucht. Durchschnittlich deckt ein Privatbeschäler doppelt soviel Stuten in der Reinzucht wie ein Nationalbeschäler.

Die Rennen sind in Frankreich genauso organisiert wie in Deutschland, jedoch ist das Wetten immer noch eine der franz. Nationalleidenschaften, auch wenn der Umsatz auf den Rennbahnen im Sinken ist, wie die vorgesehene Schließung von zwei so bedeutenden Rennbahnen wie Chantilly und Maison-Lafitte, unterstreicht. Jedes Jahr setzen die Rennbahnen ca 40 Milliarden Francs um, aus denen unter anderen die Züchterprämien bezahlt werden. Ein Großteil fließt jedoch auch dem Pferdesport zu.

Drei Orte spielen in der franz. Vollblutzucht eine besondere Rolle : Paris, da hier auf der Bahn Longchamp das bedeutenste und höchstdotierte Rennen der Welt, der Arc de Triomphe, über 2400 Meter, ausgetragen wird - Chantilly, das größte Trainigszentrum in ganz Europa mit fast 60 Galoppbahnen - Deauville, wo die bekanntesten Auktionen stattfinden.

Die Verteilung der Rennen auf Distanzen und Gruppen verdeutlicht die folgende Tabelle. Insgesamt werden in Frankreich ca 15.000 Rennen gelaufen :

Tabelle 1 : Die Verteilung der Rennen auf die Gruppen

Distanzen

L-Rennen

Gr I-Rennen

Gr II-Rennen

Gr III-Rennen

total

1000 m

2

1

1

4

8

1100 m    

1

 

1

1200 m

5

1

 

4

10

1300 m

3

 

1

1

5

1400 m

10

2

1

3

16

1600 m

33

6

1

16

56

1650 m

1

     

1

1700 m

1

     

1

1800 m

3

   

4

7

1850 m

1

2

1

2

6

1900 m

1

     

1

1950 m    

1

 

1

2000 m

20

3

3

7

33

2100 m

12

3

1

6

22

2125 m

1

     

1

2200 m

7

 

1

1

9

2300 m

3

     

3

2350 m

1

     

1

2400 m

27

4

6

6

43

2425 m

1

     

1

2500 m

5

 

3

 

8

2700 m

1

 

1

 

2

3000 m    

2

2

4

3100 m

1

1

1

2

5

4000 m  

1

   

1

total

139

24

25

58

246

 

Interessant wird der Vergleich jedoch erst richtig, wenn man die Verteilung der Rennen und der Gruppen-Rennen miteinander vergleicht.

Analysiert man die Verteilung der Rennen auf die Distanzen, dann sieht man, welche Bedeutung die Sprinterzucht in Frankreich erreicht hat. Fast 40 %, 96 von 246, der Rennen werden über Strecken gelaufen, die 1600 Meter oder kürzer sind, 86 Rennen werden über Distanzen zwischen 1600 und weniger als 2400 Meter gelaufen ; 64 über die langen Distanzen von 2400 Metern oder länger.

Tabelle 2 : Analyse der Verteilung der Rennen auf den Renntyp

Distanzen Rennen total Gruppe I-Rennen Gruppe II-Rennen Gruppe III-Rennen
  total % total % total % total %
1000 - 1600 Meter 96 39,02 10 41,67 5 20,00 28 48,26
1601 - 2399 Meter 86 34,96 8 33,33 7 28,00 20 34,48
2400 Meter und länger 64 26,02 6 25,00 13 52,00 10 17.24

 

Bei der Analyse der Verteilung der Gruppenrennen wird die Dominanz der Außenpunkt als Extrema noch deutlicher. Mehr als 41 % aller Gruppe I-Rennen gehen über die 1600 Meter oder kürzere Distanzen. 52 % aller Gruppe II-Rennen gehen über die langen Distanzen und fast 50 % aller Gruppe III-Rennen sind wieder die Sprintdistanzen. Die meisten Rennen werden über die 1600 Meter-Strecke gelaufen : 56 insgesamt, davon 23 Gruppenrennen (41,07%), 43 Rennen werden über die 2400 Meter gelaufen, davon 16 Gruppenrennen (37,21%), 33 über 2000 Meter, davon 13 Gruppenrennen (39,39%). Die Palme in der Verteilung kommt jedoch den ganz langen Strecken zu, 2700 Meter und mehr, da diese auch die schwersten für die Pferde sind. Von den 12 Rennen, die diese Distanzen betreffen sind nur 2 keine Gruppenrennen (83,33%). Das längste Rennen in Frankreich ist der Prix du Cadran, Gruppe I, und geht über 4 Kilometer ....

Tabelle 3 : Die bekanntesten franz. Rennen (alles Gruppe-I-Rennen)

Rennen

Alter

Distanz

Geschlecht

Ort

Prix Morny

2

1200 m F, M Deauville
Prix de la Forêt

2+

1400 m M, F Longchamp
Prix Salamandre

2

1400 m F, M Longchamp
Grand Criterium

2

1600 m F, M Longchamp
Poule d'Essai des Poulains

3

1600 m M Longchamp
Poule d'Essai des Pouliches

3

1600 m F Longchamp
Prix du Moulin de Longchamp

3+

1600 m F, M Longchamp
Prix Ispahan

4+

1850 m F, M Longchamp
Criterium de St Cloud

2

2000 m F, M St Cloud
Grand Prix de Paris

3

2000 m F, M Longchamp
Prix de Diane

3

2100m F Chantilly
Prix Lupin

3

2100 m F, M Longchamp
Prix du Jockey Club

3

2400 m F, M Chantilly
Prix de l'Arc de Triomphe

3+

2400 m F, M Longchamp
Grand Prix de St Cloud

3+

2400 m   St Cloud
Prix Royal Oak

3+

3100 m   Longchamp
Prix du Cadran

4+

4000 m   Longchamp

 

Statistiken 1993 für die franz. Rennszene

Die Gewinnerväterlisten stellen für jedes Jahr total oder in Altersklassen getrennt, die besten Beschäler fest ; Basis ist dabei der Gesamtgewinn in FF der in einem Kalenderjahr eingelaufenen Nachkommengewinne in Frankreich. Beide Diszilinen werden abgedeckt mit jeweils der Tabelle die alle Altersklassen zusammenfaßt ; dazu genommen habe ich die speziellen Listen der Gewinnerväter der Zweijährigen und Dreijährigen.

Tabelle 4 : Gewinnerväter 1993 der Hindernißpferde

Hengst Abstammung Gewinn total
Cadoudal Green Dancer-Sea Hawk-Sayajirao-Combat 6.570.100
Tip Moss Luthier-High Perch-Solanaway-Bois Roussel 3.741.250
Dom Pasquini Rheffic-La Varende-Arctic Explorer-High Peak 3.415.525
Synefos Irish River-Northern Dancer-Vaguely Noble-Swaps 3.116.400
Rose Laurel Klairon-Honeyway-Big Game 3.072.000
Noir Et Or Rheingold-Carvin-Antler-Nosca 3.057.112
Garde Royale Mill Reef-Sicambre-Right Royal-Mahmoud 2.864.900
Le Pontet Succes-Tosco-Biribi-Santorb 2.723.825
Baby Turk Northern Baby-Kashmir II-Alizier-Finglas 2.592.725
Cupids Dew Taj Dewan-Dan Cupid-Tiziano-Sunny Boy 2.555.350

 

Zwei Hengste gehen in aufsteigender Vaterlinie auf Djebel, zwei andere auf Northern Dancer zurück. Northern Dancer ist aber noch ein drittes Mal, diesmal jedoch als Muttervater vertreten. Die Gruppe wird von dem Green Dancer-Sohn Cadoudal stark dominiert, da er mit weniger Nachkommen in weniger Rennen, zwei Siege mehr errungen hat als Tip Moss, der Zweite. Sehr viel interessanter ist jedoch die Analyse des Gewinns pro gestartetem Nachkommen. Sie wird auch von Cadoudal angeführt, jedoch können sich die vier Hengste, die weniger als 22 gestartete Nachkommen zählen auf die Plätze 2.-5. vorschieben. Franz. Gewinnerväter sind natürlich benachteiligt, da sie mehr Nachkommen in Rennen haben als die ausländischen Gewinnerväter.

Tabelle 5 : Gewinnerväter 1993 der Zweijährigen

Hengst Abstammung Gewinn total
Mr Prospector Raise A Native-Nashua-Count Fleet- 2.004.000
Fairy King Northern Dancer-Bold Reason-Forli-Nantallah 1.805.500
Baillamont Blushing Groom-Shoemaker-Spy Song-Mahmoud 1.773.900
Last Tycoon Try My Best-Mill Reef-Sayajirao-Niccolo dell’Arca 1.635.500
Always Fair Danzig-Buckpasser-Round Table-Sir Gaylord 1.466.250
Bering Arctic Tern-Lyphard-Le Fabuleux-Cernobbio 1.457.500
Caerleon Nijinsky-Round Table-Hail To Reason-Stymie 1.234.500
Soviet Star Nureyev-Venture-Vandale-Panipat 1.171.300
River Mist Irish River-Viceregal-Queen’s Own-Le Lavandou 1.164.900
Nureyev Northern Dancer-Forli-Nantallah-Gold Bridge 1.098.000

 

Auch hier ist Northern Dancer gut vertreten : zwei Söhne und 4 Enkel, darunter Nureyev und sein Sohn Soviet Star. Weiterhin ist er je einmal über Lyphard und Viceregal in der aufsteigenden Muttervaterlinie vertreten. Nur zwei Hengste sind frei von Northern Dancer-Blut.

Die Verteilung der Gewinnsumme auf die Starter bringt Fairy King an die Spitze. Die Anzahl der Gewinner schwankt zwischen 2 - 6, sind also doch recht einheitlich, während die Anzahl der von den Nachkommen gelaufenen Rennen zwischen 11 (Nureyev/Fairy King) und 90 (River Mist) schwankt.

Tabelle 6 : Gewinnerväter 1993 der Dreijährigen

Hengst Abstammung Gewinn total
Groom Dancer Blushing Groom-Lyphard-Violon d’Ingres-Mossborough 6.006.500
Sadler’s Wells Northern Dancer-Bold Reason-Forli-Nantallah 5.504.000
Dancing Brave Lyphard-Drone-Pago Pago-Beau Max 3.890.600
Niniski Nijinsky-Tom Rolfe-Ridan-Eight Thirty 3.837.700
Trempolino Sharpen Up-Viceregal-Molvedo-Tyrone 3.454.500
Lyphard Northern Dancer-Court Martial-Formor-Biribi 3.394.700
Nureyev Northern Dancer-Forli-Nantallah-Gold Bridge 3.077.500
Mr Prospector Raise A Native-Nashua-Count Fleet 2.886.000
Kaldoun Caro-Le Haar-Venture-Sayajirao 2.694.500
Rainbow Quest Blushing Groom-Herbager-Raisa A Native-Mossborough 2.668.500

 

Und ein drittes Mal ist Northern Dancer sehr stark vertreten, diesmal über 3 Söhne und 2 Enkel in der aufsteigenden Vaterlinie ; gleichzeitig tritt er zwei weitere Male in der Muttervaterlinie auf. Blushing Groom ist mit zwei Söhnen vertreten.

Interessanterweise ist bei den Dreijährigen die Gewinnsumme fast dreimal höher als bei den Zweijährigen. Die beiden Hengste mit den geringsten Starterwerten (Niniski 7, Dancing Brave 8) sind logischerweise die beiden höchstplazierten wenn man die Gewinnsumme auf die Starter berechnet. Auch sonst sind die Zahlen recht disparat und schwanken z. B. bei den gelaufenen Rennen zwischen 24 (Dancing Brave) und 228 (Groom Dancer). Letzterer hat gleichzeitig die meisten Starter mit 33.

Die nachfolgende Aufstellung ist fast eine Zusammenfassung der beiden vorherigen Tabellen. Einzig der Hengst Miswaki erscheint neu in dieser Tabelle, was auf sehr spätreife Nachkommen schließen läßt. Zwei Hengste sind in beiden vorhergehenden Tabellen vertreten : Nureyev und Mr Prospector. Mr Prospector hat keine Nachkommengewinne in den älteren Klassen, Nureyev gewinnt knapp 800.000 FF mit seine älteren Nachkommen. Sie zeichnen sich also beide durch eine recht frühreife Nachkommenschaft aus. Diese Tendenz wird bei Nureyev noch bestätigt durch das Auftreten eines seiner Söhne bei den Gewinnervätern der Zweijährigen.

Tabelle 7 : Väter der Gewinner 1993

Hengst Abstammung Gewinn total
Sadler’s Wells Northern Dancer-Bold Reason-Forli-Nantallah 8.488.000
Miswaki Mr Prospector-Buckpasser-Princequillo-Nasrullah 7.575.000
Groom Dancer Blushing Groom-Lyphard-Violon d’Ingres-Mossborough 7.150.700
Fabulous Dancer Northern Dancer-The Axe II-Honeyway-Donatello II 6.086.050
Kaldoun Caro-Le Haar-Venture-Sayajirao 5.570.000
Bering Arctic Tern-Lyphard-Le Fabuleux- 5.462.500
Niniski Nijinsky-Tom Rolfe-Ridan-Eight Thirty 5.200.200
Dancing Brave Lyphard-Drone-Pago Pago-Beau Max 5.055.200
Nureyev Northern Dancer-Forli-Nantallah-Gold Bridge 4.969.000
Mr Prospector Raise A Native-Nashua-Count Fleet 4.890.000

 

Northern Dancer ist mit drei Söhnen und zwei Enkeln, plus zweimal Lyphard als Muttervater, vertreten.

Tabelle 8 : Gesamtübersicht über die Gewinne pro Starter

Gewinnerväter 1993 der Hindernißpferde

 

Gewinnerväter 1993 der Zweijährigen

 

Gewinnerväter 1993 der Dreijährigen

 

Gewinnerväter 1993

Hengst Gewinn pro gestartetes Pferd   Hengst Gewinn pro gestartetes Pferd   Hengst Gewinn pro gestartetes Pferd   Hengst Gewinn pro gestartetes Pferd
Cadoudal

177.570

  Fairy King

361.100

  Niniski

548.242

  Miswaki

473.437

Baby Turk

144.040

  Mr Prospector

334.000

  Dancing Brave

486.325

  Dancing Brave

315.950

Synefos

141.654

  Last Tycoon

327.100

  Sadler’s Wells

344.000

  Mr Prospector

305.625

Cupids Dew

134.492

  Caerleon

308.625

  Lyphard

308.609

  Sadler’s Wells

303.142

Le Pontet

123.810

  Nureyev

183.000

  Mr Prospector

288.600

  Niniski

260.010

Dom Pasquini

103.500

  Soviet Star

167.328

  Trempolino

246.750

  Nureyev

177.464

Garde Royale

95.496

  Baillamont

126.707

  Nureyev

219.821

  Groom Dancer

137.513

Tip Moss

93.531

  Bering

112.115

  Groom Dancer

182.015

  Bering

116.223

Noir Et Or

80.450

  Always Fair

86.250

  Rainbow Quest

148.250

  Fabulous Dancer

81.147

Rose Laurel

60.235

  River Mist

77.660

  Kaldoun

107.780

  Kaldoun

76.301

 

Miswaki trägt einen guten Sieg bei der Berechnung der Gewinnsumme auf die Starter davon.

Insgesamt kann eine enorme Dominanz Northern Dancers festgestellt werden. Von den 20 verschiedenen Gewinnervätern führen 15 sein Blut in den ersten Generationen. Die Dominanz Nasrullah’s ist stark zurückgegangen, wenn auch sein Name in fast allen Stammbäumen der aufgeführten Hengste vertreten ist.

Keiner der besten Gewinnerväter der Hindernißpferde kann sich unter den Flachrennpferden klassieren. Jedoch sind die Abstammungen ähnlich, ohne aber die gleiche Dominanz einer Hengstlinie wie auf der Flachbahn zu erreichen. Selten werden spezielle Hindernißbeschäler eingesetzt, die Hindernißbahn ist mehr ein ‘Abfallprodukt’ der Vollblutrennen, da hier viele für die Flachbahn zu langsame Pferde laufen.

Tabelle 9 : Verteilung der Hengste auf die Altersklassen und Präsenz von Northern Dancer

Hengst

2J

3J

3+

North. Dancer

Always Fair

5

   

X

Baillamont

3

     
Bering

6

 

6

X

Caerleon

7

   

X

Dancing Brave  

3

8

X

Fabulous Dancer    

4

X

Fairy King

2

   

X

Groom Dancer  

1

3

X

Kaldoun  

9

5

 
Last Tycoon

4

   

X

Lyphard  

6

 

X

Miswaki    

2

 
Mr Prospector

1

8

10

 
Niniski  

4

7

X

Nureyev

10

7

9

X

Rainbow Quest  

10

   
River Mist

9

   

X

Sadler’s Wells  

2

1

X

Soviet Star

8

   

X

Trempolino  

5

 

X

 

Hengstauswahl

Always Fair xx

Always Fair war ein guter Zweijähriger danach fielen seine Leistungen jedoch ab ; er lief insgesamt knapp über eine Million FF zusammen. Seine bevorzugte Distanz waren die Sprintstrecken unter 1600 m.

Er ging 1990 ins Gestüt und konnte sich mit seinem ersten, 1991 geborenen, Fohlenjahrgang, der also 1993 zweijährig war, sofort unter den besten Gewinnervätern dieser Altersklasse auf Rang 5 plazieren.

Danzig nahm nur an drei Rennen teil, die er jedoch alle mit wenigstens fünf Längen gewann. Seine Gewinsumme betrug knapp 32.000$, die er immer über reine Sprintstrecken gewann. Ins Gestüt genommen wurde er ein großer Erfolg. Seine Decktaxe betrug bis zu 450.000$ ! Muttervater Admiral’s Voyage war ein guter Gewinner der Wood Memorial und lief fast 500.000$ zusammen, genau wie sein Vater Crafty Admiral. Diese, auf Sir Gallahad (von Teddy) zurückgehenden, Hengste waren überdurchschnittlich gute Mutterväter. Petition als Vater der 3. Mutter ist auch kein Unbekannter und war wahrscheinlich der beste Sohn des sehr guten Fairway-Sohns Fair Trial. Petition war nicht nur ein guter Zweijähriger, sondern lief auch noch vierjährig als Sieger der Eclipse Stake. Die Sprinterqualität und die Frühreife der Danzignachkommen kommt also nicht von ungefähr.

Buckpasser als Muttervater Always Fair’s gehört zu den besten jüngeren Beschälern an dieser Position. Er war eines der besten amerikanischen Rennpferde nach dem Krieg und kann auf 25 Siege und 5 Plätze bei 31 Starts und ein Konto von fast 1,5 Millionen $ zurückschauen. Er war ein alles überragender Zweijähriger. Round Table war ein weniger guter Zweijähriger und gewann nur fünf kleine Rennen. Er wurde jedoch vier- und fünfjährig ein guter Renner und beendetet seine Karriere mit 43 Siegen bei mehr als 60 Starts und 1,7 Millionen Dollar Gewinnen. Zu bemerken ist dabei besonders, daß er nie gesundheitliche Probleme zeigte, trotz dieser starken Rennausnutzung. Sir Gaylord war nicht nur ein gutes Rennpferd, obwohl keine erste Garnitur, sondern wurde ein noch besserer Beschäler und guter Muttervater. Er stammt aus einer reinen Sprinterlinie, die auf Royal Charger, Dreiviertelbruder zu Nasrullah, zurückgeht.

Die Mutterlinie hingegen ist weniger bekannt und hat bisher nur den in Südafrika aufgestellten Gay Fandango und Double Strings gebracht.

 

Balleroy xx

Ein vorzüglich gezogener Rappschimmel mit recht guten Rennleistungen, wobei besonders seine Leistungen als Dreijähriger hervorzuheben sind : zweijährig : 2. im Prix de Condé (Gr III), 3. Prix Dictaway, 3. Prix des Aigles ; dreijährig : Prix de Clamart, Prix de Guiche (Gr III), 2. Prix Jean Prat (Gr I) ; vierjährig : Allowance Race. Er bevorzugte Distanzen um 1800 Meter. Mit einer Gewinnsumme von fast 1 Million FF verließ er vierjährig die Rennbahn, um im Gestüt seinen Deckverpflichtungen zu genügen.

Sein Vater, Kaldoun, ist ein in Frankreich gezogener Schimmelhengst, der zur Zeit zu den besten Vererbern dieser renommierten Zucht gehört. Er klassiert sich regelmäßig auf den vorderen Plätzen der Bestenlisten der Gewinnerväter. Sein Rennkarriere war nicht überragend, jedoch lief er alle seine Gelder auf den Sprintstrecken zusammen. Über Grey Sovereign-Nasrullah geht Balleroy in aufsteigender Vaterlinie auf den Jahrhunderthengst Nearco zurück.

Aber auch der Muttervater gibt ein hervorragendes Bild. Zweijährig war er viermal im Geld über Distanzen von 1200 - 1400 Meter : Sieger in den Preisen St Maximin und de la Touques, Zweiter in den Preisen Morny (Gr I) und Salamandre (Gr I). Dreijährig war er in vier Rennen dreimal im Geld : als Sieger im Prix Jean Prat (1800 Meter - Gr I), Zweiter im Prix de Guiche (Gr III) über 1850 Meter und Dritter im Jockey Club (Gr I) über 2400 Meter. Er zeigte damit sowohl Frühreife als auch Klasse. Vieux Manoir konnte nur den Großen Preis von Paris, ein Gruppe I-Rennen über 2000 Meter für sich verbuchen. Brantome war ein sehr guter Sieger über Distanzen von 1600 bis 3100 Meter : Grand Criterium, 2000 Guineas, Royal Oak, Arc de Triomphe, alles Gruppe I-Rennen. Der Vater der 2. Mutter, Le Fabuleux, ist ein Wild Risk-Sohn, der ein Hindernißpferd der ersten Garnitur war. Le Fabuleux war guter Sieger sowohl zwei-, als auch dreijährig. Seine Siege lief er meist über Distanzen von 1800 bis 2400 Meter.

Der Mutterstamm gehört zu den bekannten der Vollblutzucht. Seine Mutter steht noch voll im Zuchteinsatz. Seine Großmutter Belga wurde bekannt als Mutter von Bellypha und Bellman ; beide Hengste sind als Beschäler aufgestellt.

Das Pedigree ist bis in die 4. Generation frei von Inzuchten. Dahinter stehen dann Nasrullah 5x6, Nearco 6x6x5x7x6 und Hyperion 6x6x7.

 

Bering xx

Berings Eigenleistung ist nicht schlecht : 5 Siege und 2 Plätze bei 7 Starts und mehr als 3,4 Millionen FF Gewinnsumme. Vier Siege wurden dabei in Gruppenrennen erreicht. Alle Dreijährigenrennen gingen über die Mittelstrecke mit mehr als 2200 Meter, alle waren Gruppenrennen. Nur seine beiden Zweijährigenrennen gingen über kürzere Distanzen (1 Sieg - 1 Platz).

1993 kann er sich auf Platz 6 der Gewinnerväterliste klassieren mit fast 5,5 Millionen FF Nachkommengewinne. Arctic Tern war auf dieser Liste viermal, von 1983 bis 1986 vertreten. In diesem letzten Jahr führte er sie an.

Er ist ein hervorragender Fuchshengst mit sehr guter Abstammung. Zu bemerken ist besonders, daß sein Vater aus der gleichen Stutefamilie kommt wie Northern Dancer, sie haben die 2. Mutter gemeinsam, jedoch stammt auch Arctic Tern aus einer Anpaarung die über Native Dancer auf Phalaris zurückgeht. Northern Dancer tritt selbst auch, über Muttervater Lyphard, in Erscheinung.

Sea Bird und auch Arctic Tern beeinflußen sehr stark Bering, was die Distanzen betrifft. Alle drei bevorzugen die mittleren und großen Strecken. Vorallem Sea Bird war bekannt dafür keine Zweijährigen zu produzieren. Mahmoud, Vater von Almahmoud, ist einer der fünf besten Mutterväter der Vollblutrasse. Dies bestätigt sich an der uns interessierenden Mutterlinie. Der Schnelligkeitsfaktor kommt dabei weniger über Mahmoud als über Roman-Hasty Road, die beide übrigens auch überdurchschnittlich gute Mutterväter waren. Die Angehörigen dieses Stutenstammes - Halo, La Prevoyante, Tosmah, Cannonade um nur einige zu nennen - bevorzugen die Sprint- und kurzen Mittelstrecken unter 2000 Meter. Le Fabuleux, ebenfalls ein guter Stutenvater, rundet das Bild dann ab mit seinen Leistungen über die reine Mittelstrecke, 2000 - 2400 Meter (Siege im Jockey Club, Noailles, LupinCriterium St Cloud).

Die wichtigsten Inzuchten sind Almahmoud 3x5, Native Dancer 4x5, Rialto 6x5, Blandford 6x6x8x7.

 

Epervier Bleu xx

Mit mehr als 6 Millionen Francs Renngewinnen, sechs Siegen davon 4 Gruppensiege, und drei Plätzen, alles Gruppenrennen und dies bei neuen Starts, kann man Epervier Bleu als ganz hervorragendes Rennpferd bezeichnen. Ihm lagen besonders die Distanzen über 2000 Meter.

Epervier Bleu ist, wahrscheinlich, der zur Zeit beste Vollbluthengst der Nationalgestüte.

Sein Vater St Cyrien hat nur eine, sieht man die Ergebnisse seines Sohnes, bescheidene, da rein zweijährige Rennkarriere gemacht, war jedoch ein sehr frühreifes Pferd mit reinen Sprinterqualitäten : 3 Siege, bei drei Beteiligungen, davon ein Gruppe-I-Rennen und ein Gruppe-III-Rennen. Dreijährig war er enttäuschend und erlangte bei drei Starts nur einen 2. Platz. Seine Zuchtkarriere ist jedoch recht vielversprechend und seine Nachkommen haben auf der Bahn mehr als 25 Millionen Francs für ihn zusammengelaufen. Leider sind Gruppensieger recht selten in seiner Produktion. Klairon war ein sehr guter Miler, wie seine beiden bedeutensten Siege beweisen : Poule d’Essai des Poulains und Prix Jacques le Marois, und sein Vater gehört mit seinem Sieg im Grand Criterium zu den guten Gewinnern seines Vaters Djebel.

Die Mutter stammt auch aus einem Hengst der Djebel-Linie, jedoch aus dem Arbar-Zweig über Abdos. Arbar war ein guter Gewinner des Prix du Cadran und des Ascot Gold Cup, im Gegensatz zu den Gewinnen seines Halbbruders Clarion alles Rennen über die langen Distanzen. Zu bemerken ist, daß Abdos Dreiviertelbruder zu Altagracia ist, die in Epervier’s Stammbaum als 3. Mutter auftritt. Sie ist also 2x3 auf Pretty Lady ingezogen. Als Vater der 2. Mutter, Gracilla, finden wir Prince Bio, bekannt als Vater von Sicambre. Gracilla ist Vollschwester zu dem Beschäler Alfaro.

Eine weitere Inzuchtkomponente im Pedigree der Mutter ist Djebel 3x3. Diese Inzucht wird im Pedigree Epervier Bleu’s noch verstärkt, da ja auch seine aufsteigende Vaterlinie in der 5. Generation auf Djebel zurückgeht. Die Inzucht auf Djebel, den besten Tourbillon-Sohn, ist also 5x4x4. Mit Prince Bio, Luthier und Riverman vereinigt Epervier Bleu, Hengste in seinem Stammbaum, die alle als Mutterväter eine bedeutende Rolle gespielt haben. Der Mutterstamm ist reich an Hengsten, die jedoch, mit Ausnahme Abdos, nicht zur ersten Garnitur gehören.

 

Fabulous Dancer xx

Fabulous Dancer war kein überragendes Rennpferd, wie seine Lebensgewinnsumme von nicht einmal 500.000 FF widerspiegelt. Er lief nur eine Saison lang, die seiner drei Jahre. Er konnte bei acht Starts vier Siege und zwei Plätze für sich verbuchen, davon zwei Gruppensiege und zwei Gruppenplätze. Seine besten Leistungen waren die Siege im Prix La Force und du Lys als auch der dritte Platz im italienischen Jockey Club. Er lief sowohl über die Sprintstrecke (1600 m) als auch über die großen Distanzen (2400m).

Er ging 1980 ins Gestüt und wurde hier ein großer Erfolg. Seine Nachkommen haben bis 1993 weit mehr als 800 Siege, davon fast 40 in Gruppenrennen, für ihn erlaufen. Die Nachkommengewinnsumme übersteigt 75 Millionen Francs.

Fabulous Dancer gehört zu den bekanntesten Northern Dancer-Söhnen, die noch im aktiven Deckeinsatz stehen. Die Ahnenkonstellation, ohne auf eine enge Verwandtschaft zurückzugehen, ist bei Northern Dancer der Nasrullahs recht ähnlich. Nasrullahs Vater, Nearco, ist Großvater väterlicherseits des Kanadiers, und Nasrullah Mutter, Mumtaz Begum, ist Dreiviertelschwester zu Mahmoud, der bei Northern Dancer als Vater der 2. Mutter auftritt.

Die Mutterlinie Fabulous Dancer’s geht auf die sehr gute Stute Feola, von Friar Marcus aus der Aloe, zurück. Diese Familie hat schon höchst qualitätsvolle Hengste gebracht wie Round Table, Cadmus, Doutelle und Aureole. Die Verwandschaft Belladonna’s zu Aureole ist sogar sehr eng, da in den Stammbäumen der beiden Pferde, der Vater den Platz mit dem Großvater getauscht hat. The Axe II war ein sehr gutes Rennpferd und siegte über Distanzen von 1700 m bis 2500 m, jedoch waren seine Nachkommen mehr Sprintertypen. Honeyway gehört zu den guten Gewinnern seines Vaters Fairway und wurde berühmt durch seinen Sohn Great Nephew, einem engen Verwandten zu Bryonia, Fabulous Dancer’s Mutter.

Die Inzuchten im Stammbaum sind recht ausgeprägt mit Mahmoud 4x3, Blenheim 5x4x5, Hyperion 4x5, Gainsborough 5x5x6 und PhalarisxScapa Flow 5x5 über die beiden Vollbrüder Pharos und Fairway. Phalaris tritt über Sickle auch in den hinteren Generation noch einmal auf. Selene ist über ihre Söhne mehrmals vertreten.

Interessanteweise kann Fabulous Dancer sich seit 9 Jahren regelmäßig unter den 10 besten Gewinnervätern plazieren.

 

Groom Dancer xx

Ein sehr gutes Rennpferd mit mehr als 1,5 Millionen Francs Renngewinnen, bei acht Siegen (fünf Gruppen) und einer Plazierung in einem Gruppenrennen. Seine bevorzugte Strecke waren die Mitteldistanzen um 2000 Meter. Hervorheben muß man die Siege im Prix de Condé (zweijährig) und die im Guiche, Lupin, Daphnis und Prince d’Orange (dreijährig). Er ging 1988 ins Gestüt.

Seine Vaterlinie gehört mit denen über Riverman, Mill Reef und Caro zu den zur Zeit aktuellsten des Nasrullah-Zweiges. Über den Muttervater fließt Northern Dancer-Blut in seinen Adern. Groom Dancer vereinigt also auf hervorragende Art und Weise die beiden wichtigsten Blutströme der Vollblutzucht der letzten Jahrzehnte.

Featherhill brachte auch schon zwei weitere Beschäler, jeweils mit einem anderen Vater, was für die Qualität der Mutterlinie spricht, und auch die Großmutter Lady Berry hat schon den Nationalvollblutbeschäler Le Nain Jaune gebracht.

Red God war ein recht schlechtes Rennpferd, welches die Sprintrennen bevorzugte, darüberhinaus hat er den Charakter Nasrullahs geerbt, was sicher nicht für ihn sprach, und den er leider auch des öfteren mitgab. Wild Risk war ein As auf der Hindernißbahn und gehört zu den besten Hengsten, die je in dieser Disziplin gelaufen sind. Er war zu seiner Zeit als sehr guter Muttervater geschätzt. Lyphard war ein gutes Rennpferd und wurde einer der besten Beschäler des 20. Jahrhunderts. Violon d’Ingres schließlich ist ein Sohn der sehr guten Flûte Enchantée, die ja Mutter von Luthier und Premier Violon ist. Alle drei sind hervorragende Mutterväter, besonders jedoch Luthier.

Groom Dancer konnte sich 1991 und 1992 unter den 10 besten Zweijährigenvätern plazieren, 1993 führt er die Liste der Dreijährigenväter an.

 

Kadounor xx

Kadounor war nur ein durchschnittlicher Gewinner, der in 9 Rennen 4 Siege und 2 Plätze erreichte, davon 2 Siege und beide Plätze in Gruppenrennen. Alle seine Siege wurden in Sprintrennen gelaufen. Die Gewinnsumme liegt unter 1 Million FF.

Sein Vater Kaldoun war ebenfalls ein Sprinter, genau wie die meisten seiner Vorfahren. Er besitzt in seinem Stammbaum also eine nicht zu unterschätzende Sprinterkomponente, welche durch die Inzucht noch leicht verstärkt wird : Nasrullah 5x5, Nearco 6x6x6x6, The Tetrarch 7x8x7, Relic 5x5. Aber auch Gainsborough, Sieger der dreifachen Krone zu seiner Zeit ist dreimal, 6x8x7, vertreten, davon einmal über seinen Enkel Fine Art der in fünf aufeinanderfolgenden Jahren den Prix du Gros Chêne (Gr II) über 1000 Meter gewann.

Die Linie des Muttervaters geht ebenfalls, jedoch über Owen Tudor-Hyperion, auf Gainsborough zurück. Crocket war einer der besten Zweijährigen seiner Generation, sein Vater war ein ein gutes Meilenpferd. Diese Geschwindigkeitskomponente wird durch Ballymoss etwas ausbalanciert, der die langen Strecken bevorzugte und unter anderen den Arc de Triomphe und das Derby in Epsom (als Dreijähriger) gewann. Ballymoss ist als hervorragender Muttervater bekannt, was durch Bally Rockette voll bestätigt wird. Zuccero, Vater der dritten Mutter stammt von Nasrullah und Bois Roussel, zwei sehr guten Hengsten, die jedoch beide sehr viel Charakter hatten und diesen auch oft an die Nachkommen weitergaben.

 

Kadrou xx

Nach nur mittelprächtiger Rennkarriere wurde Kadrou 1988 als Deckhengst im Haras de Roiville aufgestellt, wo er sich als recht guter Vererber erwies, da aus den beiden ersten Fohlenjahrgängen schon 23 Siege und mehr als 2 Millionen FF Gewinne stammen. Seine beste Eigenleistung ist der Sieg im Prix La Rochette, einem Gr III - Rennen. Er bevorzugte die Sprintstrecken um 1600 Meter. Diese Sprintveranlagung kommt sicher von Grey Sovereign und Nasrullah. Auf letzteren ist Kadrou 5x4 ingezogen.

Aber auch noch andere Sprinterkomponenten verstärken in seinem Pedigree den Geschwindigkeitsfaktor Fairway-Sayani, Nearco 6x6x5, Relic 5x5 und The Tetrarch 7x8x8x7, wobei dieser zweimal, 6x6, über seinen bekannten Sprinterenkel Bacteriophage auffällt.

Kaldoun ist dafür bekannt recht frühreife Pferde zu machen, die im 2. Lebensjahr schon gut sind, meist aber erst im 3. Jahr zu voller Reife kommen. Kadrou stellt hier die Ausnahme dar.

Moutiers gehört zu den weniger bekannten Söhnen des hervorragenden Vererbers Sicambre, der besonders als Muttervater gesucht ist und hier als Vater des Muttervaters auftritt. Tornado, Vater der 3. Mutter war ein sehr gutes Rennpferd über die Mitteldistanz mit Glanzpunktem durch seine Siege im Daru, Lupin, Ganay (ex Sablons), zwei 2. Plätzen im Arc de Triomphe und Jockey Club. Die Stutenfamilie hat in Anpaarung an verschiedene Hengstlinien schon qualitätsvolle Vererber gebracht, die aber keine weltweite Bedeutung erlangen konnten, jedoch im eigenen Zuchtbereich gut einschlugen.

Der ganze Stammbaum baut auf dem Jahrhunderthengst St Simon auf, auf den sowohl Nearco als auch Sicambre und Nasrullah ingezogen sind.

 

Kaldoun xx

Der Schimmelhengst lief in einer vierjährigen Rennkarriere 5 Siege und 9 Plätze bei 19 Starts zusammen mit einer Gewinnsumme von über 500.000 FF, was ihn sicher nicht zu einem sehr guten Rennpferd macht. Alle seine Rennen gingen über Distanzen unter 1700 Meter. Er gehört jedoch in der Vererbung zu den besten französischen Hengsten und erreicht auf der Gewinnerväterliste 1993 Platz 5 mit fast 5,5 Millionen FF Nachkommengewinnsumme, davon 2,6 Millionen von seinen Dreijährigen, welche im die Plazierung auf der entsprechenden Liste auf Platz 9 ermöglichen. Seit 1988 ist er regelmäßig unter den besten Gewinnervätern, nachdem er sich 1985 zum ersten Mal plazieren konnte. Er ist damit ein würdiger Nachfolger seines Vaters Caro, der von 1977 bis 1980 und 1989 unter den besten zehn dieser Liste plaziert war.

Dieser bevorzugte die Mittelstrecke leicht unter 2000 Meter wie seine hervorragende Rennkarriere bestätigt : Sieger im Poule d’Essai des Poulains und in den Preisen Ispahan, d’Harcourt, Ganay und Dollar. Fortino war ein sehr guter Gewinner auf der 1000 Meter-Distanz ; Grey Sovereign hat nur auf den 1200 Meter gewonnen, wobei die Richmond Stakes, ein Gr II-Rennen für Zweijährige sein bestes Ergebnis waren. Alle hier genannten Hengste waren mehr oder weniger frühreif. Der Muttervater Caros hingegen geht auf Precipitation zurück, der große Siege, jedoch alle auf der Langstrecke erreichte : Ascot Gold Cup (4000 m), Jockey Club Stakes (2800 m), King Edward VII Stakes (2400 m). Über den Rennsport hinaus wurde Precipitation als Vater Furioso’s weltbekannt.

Muttervater Le Haar war ein gutes Rennpferd, frühreif und schnell. Darüberhinaus ist er als hervorragender Muttervater bekannt. Das Auftreten von Teleferique in diesem Teil de Stammbaums verstärkt noch die Tendenz zur Schnelligkeit. Relic, auf den Kaldoun 4x4 ingezogen ist, ist nicht nur als sehr guter Muttervater bekannt, sondern hat auch fast ausschließlich schnelle Pferde gebracht. Seine Qualitäten hat er an seine Söhne weitergegeben.

 

Last Tycoon xx

Sieger des Breeder’s Cup, King’s Stand St, William Hill Sprint Championship, alles Gruppenrennen über Sprintstrecken. Insgesamt erzielte er 7 Siege, davon 5 in Gruppenrennen, und 5 Plätze. Er war ein reiner Sprinter und keine Rennstrecke war länger als 1400 Meter.

Try My Best ist Vollbruder zu El Gran Senor der in acht Rennen siebenmal siegreich in die Box zurückkam. Try My Best’s beste Leistung war wahrscheinlich der Sieg in den Dewhurst St ; insgesamt gewann er 4 Rennen davon drei Gruppenrennen. Er war der beste Zweijährige seines Jahrgang’s in England.

Obwohl Last Tycoon ein reiner Sprinter war, ist der Stammbaum stark von Langstreckenpferden gekennzeichnet. So brachte z.B. Northern Dancer nicht nur schnelle Pferde, sondern auch Derbygewinner. Buckpasser als Muttervater des Vaters ist bekannt und gehört zu den besten Amerikanern der Nachkriegszeit. Traffic Judge war ein sehr gutes Rennpferd der 50iger Jahre, war jedoch kein Beispiel für Frühreife und Sprintqualitäten und gerade hier liegt der Schwerpunkt seiner Vererbung. Mill Reef war selbst bester Zweijähriger seiner Generation in England und zeigte sehr gute Sprintanlagen. Dreijährig wurde jedoch seine Ausdaueranlage gefordert, die er hervorragend in seinem Sieg im Arc de Triomphe zeigte. Seine Vererbung ist nicht einheitlich und man findet sowohl Sprinter als auch Stayer unter seinen Nachkommen.

Die Mutterlinie ist sehr gut und hat auch schon die Hengste und sehr guten Gewinner Irish Ball, Exbury Lad, Bikala, Assert und Astroneff gebracht.

Last Tycoon zeigt mehrere Inzuchten, darunter Nogara 5x6x5x5 und Nearco 4x5x4, aber auch Blenheim 6x6.

Seine Vererbung scheint einen Schwerpunkt in der Sprinterproduktion zu besitzen, wie der 4. Platz auf der Gewinnerväterliste der Zweijährigen zeigt.

 

Sadler’s Wells xx und Fairy King xx

Fairy King und Sadler’s Wells sind Vollbrüder. Die Abstammung wird also zusammen behandelt.

Auffallend ist sofort, daß beide Hengste Dreiviertelbrüder zu Nureyev sind. Vater Northern Dancer brachte sowohl Sprinter als auch Stayer, wobei man aber nicht vergessen darf, daß Nearctic ein reiner Sprinter war, der nur gelegentlich die 1600 Meter erreichte. Mit Native Dancer besitzt Northern Dancer den zweiten Rassechef in seinem Stammbaum. Auch hier ist Geschwindigkeit mit Ausdauer gemischt, hinzu tritt jedoch noch Frühreife.

Hail To Reason zeigte eine hervorragende Klasse als Zweijähriger und lief mehr als 300.000$ in den 50iger Jahren zusammen. Im Gestüt gehört er zu den größten der Vollblutzucht. Bold Reason gehört zu den weniger bekannten Nachkommen seines Vaters trotz seiner vorzüglichen Mutter, die auch Never Bend brachte. Turn To in der 4. Ahnenreihe ist bekannt für die Qualität seiner Zweijährigen, er selbst war auch als Dreijähriger noch sehr gut. Aristophanes besitzt nur Bedeutung über seinen Sohn Forli, der, in Argentinien geboren, auf diesem Kontinent nie geschlagen worden ist. Nantallah endlich steht für Frühreife und Geschwindigkeit.

Die dominierenden Inzuchten bis zur 6. Generation sind Nearco 3x6x6, Hyperion 4x5 und Gainsborough 5x6x6.

Die Rennkarriere Sadler’s Wells ist beispielhaft und umfaßt 11 Starts mit sechs Siegen und 4 Plätzen, darunter drei Gruppe-I-Siege. Er kam ebenso gut mit den Sprintstrecken wie mit den Mittelstrecken zurecht. 1985 wurde er ins Gestüt genommen und dominiert seitdem die europ. Rennszene. Er ist der teuerste Hengst und auch einer der erfolgreichsten mit mehr als 10 Gruppe-I-Sieger. Er plazierte sich 1993 auf dem 1. Rang der Gewinnerväterliste aller Altersklassen und zweiter der Dreijährigen, aber auch schon 1990 war er fünfter und 1989 dritter. Der Vererbungsschwerpunkt sind dreijährige und ältere Pferde für alle Distanzen.

Fairy King ist der jüngere Vollbruder. Der Plazierungsdurchschnitt seiner Nachkommen liegt bei knapp 70%. Er stand längere Zeit im Schatten seines berühmten Bruders und schiebt sich, zumindest in Frankreich, besonders seit 1993 ins Licht. Er zeichnet sich durch die Produktion von schnellen und frühreifen Pferden aus, was sein 2. Rang unter den Gewinnerväter der Zweijährigen eindrucksvoll bestätigt.

 

Soviet Star xx

Nureyev gehört zu den herausragenden Söhnen des Jahrhundertvererbers Northern Dancer. In seiner kurzen Rennkarriere hat er zwei Siege davongetragen. Der dritte Sieg wurde ihm am grünen Tisch abgesprochen. Alle seine Rennen gingen über kurze Distanzen.

Als Dreiviertelbruder zu Sadler’s Wells und Fairy King ist auch sein Pedigree eine Mischung aus Geschwindigkeit und Ausdauer. Auf der Mutterseite bringen aber Relic und Venture eine zusätzliche Geschwindigkeitskomponente in den Stammbaum. Vandale konnte sich als Hengst nicht profilieren, brachte jedoch den sehr guten Herbager, der seine Linie zu neuer Blüte brachte. Diese Linie ist gekennzeichnet durch Pferde für die mittleren Distanzen, die jedoch auch Sprinterqualitäten zeigen, im allgemeinen aber nicht frühreif sind.

Die Mutterlinie ist relativ unbekannt und hat noch keine bedeutenden Sportpferde gebracht.

Die Inzuchten sind Nearco 4x5, Pharos 5x7x6, Phalaris 6x8x8x6x6x7.

Soviet Star konnte sich mit seinem 1991 geborenen Jahrgang direkt auf den 8. Platz der Gewinnerväter der Zweijährigen schieben und lag damit zwei Plätze vor seinem Vater Nureyev. Dieser gehörte 1986, 1987 (1), 1988 (3), 1992 und 1993 zu den 10 besten Gewinnervätern

Die Rennkarriere ist sehr gut und Soviet Star gehört zu den besten Söhnen seines Vaters. Er lief in zwei Jahren fast 6 Millionen FF auf franz. und engl. Rennbahnen zusammen. Am Ende kann er auf 8 Siege und 6 Plätze bei 14 Starts zurückblicken, darunter fünf Gruppe-I-Siege, ein Gruppe-III-Sieg, ein Gruppe-II-Sieg. Alle siegreich beendeten Rennen wurden über Strecken zwischen 1200 und 1600 Meter gelaufen.