Zarewitsch xx

Zarewitsch erfüllt beide Varianten der Vollblutankörung, da er sowohl ein GAG von mehr als 80, bzw 85 Kg hat, und auch mehr als 50 Rennen in insgesamt fünf Rennzeiten gelaufen ist. Er glänzte dabei in Flachrennen, neun Siege und elf Plazierungen, und in Hindernißrennen, zwei Siege und 4 Plätze. Sein bestes GAG erhielt er, übrigens in beiden Disziplinen, 1981 : 81,5 Kg auf der Flachbahn und 93,5 Kg auf der Hindernißbahn.
Zarewitsch kann auf eine gewisse Verwandtschaft zurückschauen, da seine Mutter eine Vollschwester des in der Vollblutzucht eingesetzten Derby-Siegers (1964) Zank ist. Die Mutter konnte ihre Qualität zwar nicht im Rennen (sie ist nicht gelaufen), so aber in der Zucht unter Beweis stellen, da von ihren 18 Fohlen 17 auf der Rennbahn gestartet sind und 16 Sieger waren. Der Stutenstamm zeigte also nicht nur Fruchtbarkeit, sondern auch Härte und Leistungsbereitschaft.
Über seine Mutter ist Zarewitsch also eng verwandt mit Patricius, der ja ebenfalls mütterlicherseits Zank-Blut führt.
Sein Vater ist einer der erfolgreichsten deutschen Vertreter der Pharos-Linie, Zweig des Pharis II. Interessanterweise ist Arjon über die Mutterlinie eng verwandt mit Exbury : die 2. Mutter haben sie gemeinsam und die Mütter gehen über ihre Väter auf die Vollbrüder Pharos bzw Fairway (von Phalaris aus der Scapa Flow) zurück. Mit Feensproß, Freeman und Palton hat er die aufsteigende Vaterlinie gemein. Ganz allgemein kann man sagen, daß Zarewitsch bei den alten deutschen, bzw in Deutschland benutzten, Linien sehr guten Blutanschluß hat. Aus diesen alten Linien kommen auch Theoderich, Wüstensohn, Trebonius, Anblick, Alabaster, Manometer und sein Dreiviertelbruder Gauner, aber auch jüngere Hengste wie Zünftiger, Affido, Waldenser, Sorgenbrecher und natürlich auch der schon erwähnte Patricius.
Kommen jedoch ausländische Blutlinien ins Gespräch, dann wird es schwierig. Der erste Ausländer ist Pharis, der aber von den Deutschen 1940 zwangsverpflichtet wurde und so vier Jahre blieb. Man muß also schon bis vor die 30iger Jahre zurückgehen um Blutanschluß bei den engl./ir. und französischen Linien zu finden ; amerikanische Linien sind überhaupt nicht vertreten. Da gleichzeitig auch kaum deutsche Hengste im Ausland deckten, sind die gemeinsamen Ahnen eher dünn gesät und vorallem weit entfernt. Die ersten bekannten Vererber, die im Ausland Einfluß ausübten und dadurch einen Blutanschluß ermöglichen sind Pharis in der dritten, Fairway und Ortello in der vierten und Teddy, Son In Law und Chaucer in der 5. Generation. Jedoch muß man sich unbedingt vor Augen halten, daß z.B. Pharis 1936 geboren ist, Son In Law 1911, Fairway 1925, Pharos 1920 und Teddy 1913.
Besonders anzumerken in diesem Pedigree ist, daß kein Hengst der Nearco-Linie auftritt, also die modernen, in der Vollblutreinzucht stark benutzten und deshalb mittlerweile auch schon schwierigen Linien vollkommmen fehlen. Nächster Verwandter zu dieser Linie ist Nearcos Vater Pharos und dessen Vollbruder Fairway, die beide je einmal auftreten.
Die Inzuchtkomponente ist diffus und schwach, da sich kein gehäuftes Auftreten in den vorderen Generationen feststellen läßt. Insgesamt ist der Stammbaum aber vielleicht noch stärker von St Simon - Hampton geprägt als der von Feensproß. Die Inzucht auf St Simon geht dabei über St Frusquin (zweimal), Rabelais (dreimal), Phalaris (dreimal - es handelt sich um die Großmutter dieses Hengstes, die eine St Simon-Tochter ist), Ard Patrick (Enkel - dreimal), Nuage (Enkel - zweimal), Desmond (zweimal) um nur die bekanntesten zu nennen. Bei Hampton sieht es ähnlich aus, da Ayrshire, Ladas und Bay Ronald alles seine Söhne sind und auch der Starvererber Teddy ein Enkel von ihm ist.
Die Abstammung ist dabei solide, aber leider auch unmodern, so richtig typisch deutsch eben. Es fehlt das Tröpfchen (Nasrullah - Turn To - Native Dancer - Fair Trial - Nearctic -> um nur die dominanten Linien zu nennen), was einer Abstammung den Pfiff und Charme verleiht. Im Stammbaum findet man, von Dschingis Khan einmal abgesehen, alle Vererber der deutschen Vollblutzucht wie die Namen Ticino, Herold, Dark Ronald, Ferro und andere beweisen. Dies bedeutet aber fast gleichzeitig auch, und erhärtet wird diese Folgerung von den gelaufenen Rennen, daß es sich bei Zarewitsch um einen Stehertyp handelt, also um ein Rennpferd, welches die langen Distanzen bevorzugt, was aber absolut keine Kritik sein soll, sondern nur den Tendenzen der Veredlerauswahl folgt.
Aus der Familie 22 des Vollbluts stammend ist Zarewitsch verwandt mit Milesian, Tulyar, Helicon, Pilate, Manna, Mill Reef, Khaled und Blushing Groom. Über diese Familie ist er auch verwandt, jedoch nur sehr weitläufig, mit Grundyman. Wie uns einige dieser Namen beweisen haben die verschiedenen Zweige sehr gut mit der Phalaris-Linie gekreuzt, wie es ja auch bei dem uns interessierenden Hengst der Fall ist.

Die gemeinsamen Ahnen mit den wichtigen Holsteiner Hengsten :
 

Corde

Landgraf

Capitol I

Silbersee

Ajax

X

   

X

Ard Patrick  

X

   
Ayrshire

X

X

   
Bay Ronald

X

X

X

 
Bayardo

X

     
Bend Or

X

 

X

X

Black Duchess

X

X

X

X

Chaucer  

X

 

X

Cyllene

X

X

X

X

Dark Ronald

X

X

X

X

Desmond      

X

Donovan

X

 

X

 
Fairway  

X

   
Ferro  

X

   
Flying Fox

X

X

 

X

Gainsborough  

X

   
Galopin

X

X

 

X

Hampton

X

X

X

X

Hermit

X

 

X

X

Herold  

X

   
Isinglass  

X

 

X

Isonomy

X

X

 

X

Kendal

X

 

X

 
Ladas  

X

 

X

Nuage  

X

   
Orby  

X

   
Ortello  

X

X

X

Petrarch      

X

Phalaris  

X

 

X

Pharos      

X

Plebeian

X

X

X

X

Rabelais

X

   

X

Sainfoin

X

X

X

X

Saphir  

X

   
Son In Law

X

X

X

 
Spearmint

X

   

X

St Frusquin

X

X

   
St Simon

X

X

X

X

Teddy

X

   

X

Tracery    

X

 
Zarewitsch ist ein überaus typvoller Vollbluthengst, der auch aus einiger Entfernung seine Rasse im Erscheinungsbild nicht verleugnen kann. Die herrliche dunkle Farbe, ein eleganter Kopf und eine Größe von 167 cm tun das ihre zum schmeichelhaften Äußeren. Mit einer Bonitierung von 49 Punkten liegt er nur im Mittelfeld unter den Vollblutveredlern, zeigt jedoch einen Höhepunkt im Typ. Er paßt von seinem typvollen Äußeren her fast perfekt zu den schweren Holsteiner Stuten.